Rezension

Spätes Vater- Tochter Resümee

Die Unruhigen - Linn Ullmann

Die Unruhigen
von Linn Ullmann

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Sehen, sich erinnern, verstehen. Alles hängt davon ab, wo du stehst.  
Als sie zum ersten Mal nach Hammars kam, war sie ein knappes Jahr alt und ahnte nichts von der großen und umwälzenden Liebe, die sie dorthin geführt hatte. Im Grunde waren es drei Lieben. 
Vater und Tochter sitzen mit einem Aufnahmegerät zwischen sich zusammen. Ihr Plan lautet, das Altern in einem Buch zu dokumentieren, das sie gemeinsam schreiben wollen. Als sie ihn endlich in die Tat umsetzen wollen, hat das Alter ihn in einer Weise eingeholt, die ihre Gespräche unvorhersehbar und unzusammenhängend macht.  
"Die Unruhigen" ist ein genreüberschreitender Roman über ein Kind, das es nicht erwarten kann, erwachsen zu werden, und Eltern, die am liebsten Kinder sein wollen, über Erinnerungen und Vergessen und die vielen Geschichten, die ein Leben ausmachen. 
"Es ist eine fiktive Geschichte. Das macht sie aber nicht weniger wahr.“  
Für alle LeserInnen von Joan Didions "Das Jahr magischen Denkens". 
Gewinner des Norwegischen Rundfunkpreises. Shortlist Nordischer Literaturpreis und Kritikerpreis. Unter den 10 besten Bücher des Jahres in allen großen norwegischen, schwedischen und dänischen Zeitungen. Übersetzt in 18 Länder.  
Eigener Eindruck:
Anders als erwartet, manchmal mühsam, einige Fragezeichen und viel Unerklärtes. Einiges dieser Beziehung bleibt offen, vielleicht auch, weil sich dieses Vater-Tochter Gespann immer ein wenig fern geblieben ist. Wie ist es in den Momenten der Aufarbeitung auf einen Menschen zu treffen, der sich vergisst und auch die Anderen. Wieviel der eigenen Identität der eigenen Eltern steckt ins uns fest, wer wollen wir sein- wollen wir gesehen werden von unseren Eltern, streben wir nach der Einheit von Vater und Mutter und wie ist es, wenn diese uns so bedeutenden Menschen eher als Einzelpersonen, denn als Paar auftreten und uns begegnen. Die selbst Kind geblieben sind und auch nicht auf der Suche nach dem Erwachsenensein sind. In der Mitte des Buches war ich etwas genervt und habe mich gefragt, warum lese ich dieses Buch eigentlich... dann habe ich bewusst wieder lange Lesephasen gewählt und gemerkt, das ist gut für die Erfahrung, die ich mit dem Buch machen kann. Da es leise ist und keine lauten Aha- Effekte hat. Am Ende hat es mich zufrieden gemacht dieses Buch, von dem ich immer noch nicht ganz genau weiß, was es eigentlich war, aber vielleicht muss ich dies auch gar nicht.