Rezension

Spaghetti alle vongole

Vulkanherzsommer -

Vulkanherzsommer
von Eva Floris

Bewertet mit 3 Sternen

Lena hat schon seit längerem keinen Kontakt mehr zu ihrem Vater. Nachdem die Eltern sich damals scheiden ließen, verlor auch der Vater vermeintlich das Interesse an seiner Tochter. Doch nun ist Lenas Vater gestorben und die junge Frau entscheidet sich zu seiner Beerdigung zurück nach Sizilien zu fliegen. Dort will sie nicht nur Frieden mit der Vergangenheit schließen, sondern auch seine dortige Familie kennenlernen. Danach will Lena so schnell es geht wieder zurück nach Deutschland. Bei diesem Plan hat sie allerdings den Charme ihrer neuen Verwandtschaft außer Acht gelassen und auch die Geister der Vergangenheit wollen keine Ruhe geben. Gut, dass wenigstens das liebenswerte Kind Chiara die junge Frau auf andere Gedanken bringt. Wäre da nur nicht Chiaras Vater, ein ortsansässiger Künstler…

Der Autorin Eva Floris ist mit ihrem aktuellen Buch eine unterhaltsam Familiengeschichte gelungen. Bereits die Schauplätze auf der italienischen Insel, am Fuße des Ätnas lassen die Herzen der Leserschaft „höher“ schlagen. Durch Eva Floris genaue und authentische Erzählweise, kann man sich gedanklich gut sowohl an die jeweiligen Orte als auch in die jeweiligen Protagonisten hinein versetzen. Die handelnden Akteure sind eine bunte Mischung aus sympathischen, liebenswürdigen, herzlichen, gewöhnungsbedürftigen, kauzigen aber auch verschlossenen Personen, die das ein oder andere Geheimnis hüten. Nur Gabriele blieb, im Gegensatz zu den anderen Protagonisten, für mich farblos. Die Figur hat mich einfach nicht überzeugt.

In diesem Sinne, steht der Ätna synonym für Dinge, die unter der Oberfläche brodeln, bis sie letztendlich zum Ausbruch kommen. Und dann steht man dem „Strom“ besser nicht im Wege. Grundsätzlich „fliegt“ man während des Lesens allerdings durch das Buch. Nur an ein paar Stellen bin ich sozusagen in ein paar „Luftlöcher geplumpst“. So fehlte mir z.B. die Beschreibung eines wichtigen Ereignisses, das in der Handlung nahezu unerwähnt bleibt. Doch auch die „Beziehung“ zwischen Gabriele und Emilia wird für meinen Geschmack künstlich in die Länge gezogen und hat dennoch keine wirkliche Relevanz für die Handlung.

Fazit:

Ein unterhaltsamer Roman für sonnige Stunden.