Rezension

Spannend

Das Böse in deinen Augen - Jenny Blackhurst

Das Böse in deinen Augen
von Jenny Blackhurst

Bewertet mit 3 Sternen

Die Kinderpsychologin Imogen Reid zieht mit ihrem Mann Dan nach Gaunt. Zurück in das Dorf, in dem sie aufgewachsen ist, und an das sie keine guten Erinnerungen hat. Bei ihrer Arbeit im öffentlichen Dienst lernt sie Ellie kennen. In deren Umgebung geschehen mysteriöse Dinge, den Menschen, die ihr das Leben schwer machen, widerfährt etwas schlimmes – bis hin zu einem Mord. Imogen wird klar, dass sie den Kontakt zu Ellie einschränken muss, da sie ohnehin schon mehr tut, als für eine professionelle Kinderpsychologin gut ist. Doch die merkwürdigen Dinge, die immer noch passieren, lassen ihr keine Ruhe.

Der Schreibstil ist toll und flüssig, und durch die kurzen Kapitel entsteht immer mehr Spannung. Ellie ist von Anfang an ein Charakter, der dem Leser nicht geheuer ist. Was ist dran, dass die Einwohner gegen das kleine Mädchen eine Hexenjagd starten? Und warum? Was hat Ellie mit den Geschehnissen zu tun?

Das Ende birgt einige Wendungen und Überraschungen, die bei mir von „ist jetzt nicht wahr“ bis hin zu „aaah … okay?“ reichten. Es war jedoch durchweg stimmig und passt super zur Handlung.

Imogen mochte ich leider gar nicht. Durch ihre Vergangenheit wirkt sie pychisch selber nicht wirklich stabil, und dann lässt man sie mit schwierigen Kindern zusammenarbeiten? Dann die Story um Dan – er wird als liebender Ehemann beschrieben, er würde alles für sie tun. Und sie belügt ihn, traut sich nicht ihm die Wahrheit zu sagen, hintergeht ihn mehrere Jahre.

Ellie hingegen hat mir sehr leid getan. Ein kleines Mädchen, das sich integrieren möchte, jedoch von allen als „Hexe“ verschrien wird. Nicht nur die Kinder tun ihr grausame Dinge an. Die erwachsenen sind nicht viel besser, selbst Ellies Pflegeeltern schrecken nicht zurück. Nur in ihrer Schwester Mary hat sie eine Freundin.

Ein toller Psychthriller, der durch und durch spannend ist. Den Epilog hätte man sich an dieser Stelle wirklich sparen können (Ich bin eh kein Epilog-Fan), aber ansonsten eine klare Leseempfehlung.