Rezension

Spannend, aber anfangs etwas schleppend der

Der Mädchenwald - Sam Lloyd

Der Mädchenwald
von Sam Lloyd

Inhalt:
Die 13jährige Elissa wird bei einem Schachturnier entführt und in eine Hütte mitten im Wald verschleppt. Angekettet im Keller wartet sie auf ihr Schicksal.
Dabei lernt sie den 12jährigen Elijah kennen, der sie regelmäßig im Dunkeln besucht, sich aber weigert, zur Polizei zu gehen. Allerdings verspricht er ihr, sie nicht sterben zu lassen, wie die anderen vor ihr...

Meine Meinung:
Ich habe schon länger keinen Thriller mehr gelesen und hier hat mich der Klappentext sehr angesprochen.

Leider fiel mir der Anfang etwas schwer. Es zog sich dahin und bei mir wollte nicht so recht Spannung aufkommen. Ob es meiner längeren Thrillerabstinenz lag? Weiß ich leider nicht.

Die Charaktere entwickelten sich dann recht interessant. Etwa ab Seite 130 war ich dann voll im Buch. Elissa stellt sich als wirklich hartnäckig und zäh heraus. Sie will unbedingt wieder heim. Denkt dabei nur an ihre Mutter und wie es ihr in dieser Situation geht. Sie lässt nichts unversucht, ihre Lage zu verbessern.

Elijah und seine komplette Umgebung wirken recht undurchsichtig. Ich habe mich an mehreren Stellen gefragt, wie kann das bei einem 12järigen Jungen sein. Er wirkt etwas zurückgeblieben. Naja, oder eben von der Umwelt isoliert, denn er kennt weder Handy noch Internet.

Die Auflösung war dann schon ein ziemlicher Hammer, das hätte ich so nicht erwartet. Und das wiederum erwarte ich von einem guten Thriller. Ich will das Ganze nicht sofort durchschauen können, sondern werde gern hinters Licht geführt. Und genau das ist hier der Fall. Ich hatte jeden einzelnen an irgendeiner Stelle in Verdacht, der Täter zu sein. Ich wusste überhaupt nicht, in welche Richtung das Ganze geht. Und das war wirklich toll.

Wenn man also über den etwas holprigen Start hinweg sieht, so hat man einen klasse Thriller vor sich, der spannend und bizarr zugleich ist.