Rezension

Spannend aber auch irritierend

Schmidt ist tot - Raoul Biltgen

Schmidt ist tot
von Raoul Biltgen

Bewertet mit 3 Sternen

Schmidt Patrick, wie er sich gerne vorstellt, erhält am frühen Morgen ein verwirrendes Telefongespräch von einem Herrn Müller von der Wiener Kriminalpolizei. Ihm wird in wenigen dünnen Worten mitgeteilt, dass sein Bruder René Schmidt verstorben sei. Patrick möge nach Wien kommen. Nach mehreren Rückfragen erfährt Patrick, dass sein Bruder als Terrorist verdächtigt, verhaftet wurde und in der Haft Selbstmord begangen hat. Obwohl Patrick die ganze Affäre immer noch für einen Scherz seines Bruders hält, begibt er sich nach Wien um der Sache auf den Grund zu gehen. In Wien geschehen seltsame Dinge und Patrick fühlt sich verfolgt.

Wer ist die Frau auf der Beerdigung? Ist René jemand, der Selbstmord begeht? Fragen, die es zu beantworten gilt.

 

Ich habe mich etwas schwer getan mit diesem Roman. Die besondere Art der Erzählweise und der Dialoge war mir bereits in der Leseprobe aufgefallen. Die Denk- und Handlungsweise von Patrick sorgt nicht gerade für ein furioses Tempo, hat aber auch einen besonderen Charme. Trotzdem verspürte ich immer wieder Ungeduld aufwallen und hatte das Gefühl von Patricks Gedankengänge eingelullt zu werden.

Die Handlung geht in winzigen Schritten, die auch stets von Rückblendungen zu gemeinsamen Erlebnissen der Brüder unterbrochen wird, voran.  Trotzdem gelingt es dem Autor die Situation um Patrick immer geheimnisvoller und bedrohlicher werden zu lassen. Im letzten Drittel überschlagen sich die Ereignisse und der Roman entwickelt sich zu einem richtigen Krimi. Mir erschien das Ende allerdings etwas übertrieben.

Versöhnt hat mich dann etwas der Prolog am Ende des Romans sowie der Epilog, der in eine positive Richtung blicken ließ.