Rezension

spannend aber auch manchmal verwirrend

Wanderer 2: Hüter der Zeit - Amelie Murmann

Wanderer 2: Hüter der Zeit
von Amelie Murmann

Bewertet mit 4 Sternen

Achtung - Band 2 der Dilogie, daher sind einige inhaltliche Spoiler vorhanden. 

Das Schuljahr an der „Palaestra Viatorum“ beginnt. Hinter Emilia und ihren Freunden liegen bereits ereignisreiche Wochen, doch zur Ruhe kommen sie nicht. Denn die Götter und die Hüter sind sich uneinig und tragen ihren Kampf auf dem Rücken der Menschen aus. Wieder liegt es in Emilias Händen, das Schicksal der Menschen zu ändern...

Da Band 1 Wanderer. Sand der Zeit schon etwa ein Jahr zurückliegt und ich mich nicht mehr an alle Details erinnern konnte, hatte ich an einigen Stellen Probleme, alle Fakten und Figuren richtig zuzuordnen. Am Anfang fiel das gar nicht unbedingt auf, eher im späteren Verlauf, als auf vorangegangene Ereignisse eingegangen wurde, an deren genaue Abläufe ich mich nicht mehr erinnern konnte. So fiel der Einstieg ins Buch also recht leicht, da ich die Figuren an sich prinzipiell noch gut im Kopf hatte, mittendrin hätte ich mir aber hier und da etwas ausführlichere Rückblicke gewünscht – diese fielen nämlich insgesamt sehr knapp aus. Hilfreich ist es da sicher, beide Bände hintereinander zu lesen – gerade bei der Vielzahl an Götternamen und Hütern wird es nämlich mit der Zeit etwas unübersichtlich, was bei mir zu einigen Verwirrungen geführt hat.

Die Geschichte hat mir insgesamt gut gefallen. Zunächst steht der Konflikt zwischen Max und Emilia im Vordergrund, der sich aus den Ereignissen von Sand der Zeit ergibt. Doch schnell werden die Jugendlichen wieder zum Spielball der Götter. Die Handlung ist sehr ereignisreich und es gibt einige unerwartete Wendungen.
Leider ging es mir an eigenen Stellen fast zu schnell, denn es gibt durchaus emotionale Momente, die aber in der schnellen Aufeinanderfolge von Ereignissen gar nicht richtig wirken konnten.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht verschiedener Figuren. Dabei schildert Emilia ihre Passagen aus der Ich-Perspektive, während die restlichen Figuren in der personalen Sicht gehalten sind. Insgesamt ergibt sich dadurch ein guter Gesamtüberblick über die Handlung. Teilweise erfährt man auch bereits, was einzelne Figuren planen und bekommt einen Eindruck von ihren Gefühlen. Da die Figuren aber nicht immer sofort benannt sind, darf man manchmal auch erst rätseln, um wen es eigentlich gerade geht.

Mit dem Ende bin ich nicht ganz zufrieden. Solche Ausgänge liegen mir irgendwie nicht – näher erklären kann ich das an dieser Stelle natürlich nicht.
 
Spannende, ereignisreiche Fortsetzung, in die sich zwar leicht hineinfand, mittendrin aber etwas Schwierigkeiten mit der Erinnerung hatte, da die Rückblicke sehr knapp gehalten sind. Die vielen Namen der Götter können einen ebenso durcheinander bringen.
Wanderer. Hüter der Zeit ist kein Buch, dass man häppchenweise über mehrere Tage ziehen sollte, sondern lieber schnell aufeinander liest, dann fällt die Zuordnung sicher leichter – am besten direkt im Anschluss an den ersten Band, um auch alle Details aufzunehmen.