Spannend, aber etwas verworren
In "Herzjagd" von David Daniel wird eine Tierärztin in einer Schlachterei brutal ermordet. Für den Kommissar Lohmeier stellt sich die Frage, ob der Mord etwas mit ihrem Beruf oder eher mit ihrem privaten Umfeld zu tun hatte. Verdächtige gibt es genug; die Ärztin ging rigoros gegen Sodomisten vor, übersah aber schon einmal Unregelmäßigkeiten bei der Schlachtung von Tieren und war damit einem Verein von engagierten Tierschützern ein Dorn im Auge. Auch in ihrer Ehe lief nicht alles zum Besten; so betrog sie ihren Ehemann mit deutlich jüngeren Männern.
Parallel zu den polizeilichen Ermittlung versucht Privatdetektiv Herz seine Unschuld im Fall einer Bildfälschung zu beweisen und gerät mehr oder weniger durch Zufall in die Kreise der vehementen Tierschützer, um Lohmeier bei seinen Ermittlungen zu unterstützen. Der Privatdetektiv und der Kommissar ergänzen sich bei ihren Untersuchungen, wobei es besonders für den Detektiv mehr als einmal lebensgefährlich wird. Die Ermittlungen zihen immer weitere Kreise, die sogar nicht vor der Politik haltmachen.
Letztendlich stellt sich jedoch heraus, dass es sich bei dem Ursprungsmord um eine Beziehungstat handelt, doch da inzwischen eine Reihe weiterer Morde und Straftaten geschehen sind, ist dieser fast nebensächlich geworden. Es bleibt offen, was aus dem Schicksal des Detektivs wird, da sein einziger Entlastungszeuge ebenfalls getötet wurde und ihm nun scheinbar keine Möglichkeit mehr bleibt, sich zu rehabilitieren.