Rezension

Spannend, aber kein Thriller

Die letzte Terroristin - André Georgi

Die letzte Terroristin
von André Georgi

Bewertet mit 4 Sternen

Der Roman "Die letzte Terroristin" stammt vom Autor André Georgi, umfasst 362 Seiten und erscheint in Sommer 2018 im Suhrkamp Vrlag Berlin.
Im Buch wird ein Teil der Nachwendezeit beschrieben, in der die Treuhand massenweise ostdeutsche Betriebe abzuwickeln hat, in der die RAF ein Comeback versucht und in der windige Geschäftsleute das dicke Geld wittern.
Protagonisten gibt es in diesem Roman einige. Da wäre zum Beispiel Sandra, alleinerziehende Mutter eines kleinen Jungen, beruflich stark eingebunden und mit fragwürdigen politischen Ansichten unterwegs. Sie gehört zum Täterkreis. Auf der anderen Seite steht Kawert, angestellt beim BKA mit dem Ziel, die letzten Terroristen der RAF ausfindig und unschädlich zu machen und die von ihnen begangenen Morde aufzuklären. Als spannenden Moment flicht Georgi eine dritte Perspektive ein: die der Opfer. Und so lebt die Geschichte zwischen Sprüngen zwischen diesen verschiedenen Perspektiven. Alle werden mit einer großen Detailtreue gezeichnet. Eingestreute Rückblenden und Vorausblicke lassen bei jeder Person ein nachvollziehbares Gesamtbild entstehen. Alles in allem ein sehr unterhaltsamer Roman, der sich ausgezeichnet lesen lässt. Hier und da hat mir jedoch die Spannung ein wenig gefehlt, sodass ich den Untertitel "Thriller" nicht ganz nachvollziehen kann. Dafür fehlen mir ein paar packende Momente oder überraschende Wendungen.