Rezension

Spannend, aber langatmig

Unter Haien - Nele Neuhaus

Unter Haien
von Nele Neuhaus

Bewertet mit 4 Sternen

Dieses Buch gehört nicht zu der Pia-Kirchhoff-Reihe von Nele Neuhaus, aber man weiß ja, dass sie gern mal etwas Neues macht, das nicht ins Klischee passt.

Die junge Investmentbankerin Alex Sontheim ist aus Deutschland nach New York gekommen und macht Karriere bei einem Bankhaus. Bald lernt sie den unendlich reichen Immobilienbesitzer Sergio Vitali kennen und ist fasziniert von seiner Macht und seinem Reichtum, sie wird seine Geliebte. (Ähnlichkeiten mit Trump nicht ganz zufällig??). Doch bald hat sie den Verdacht, das Sergio in krumme Geschäfte mit der Mafia verwickelt ist. Als sie den Bürgermeister von New York kennenlernt, der Korruption und Kriminalität bekämpfen will, versucht sie ihm zu helfen. Doch damit löst sie einen Strudel von Ereignissen aus, den sie nicht mehr stoppen kann.

Das Buch ist durchaus spannend, vor allem gegen Ende, aber bis dahin muss man eine ganze Reihe von langatmigen Erörterungen aus der Bankerszene über sich ergehen lassen, die einen Laien etwas überfordern und mich auch nicht interessieren. Die Grundidee des Buches ist gut, allerdings hätte ein guter Lektor mindestens 100 Seiten streichen müssen. Aiuch sind mir die Rollen zu klar verteilt, das Schwarzweißdenken ist schon sehr deutlich, es fehlen die Zwischentöne und die Überraschungen. Alles ist sehr vorhersehbar und an Morden wird nicht gespart.

Das Buch ist 2009 zum ersten Mal herausgekommen, also vermutlich am Beginn von Neuhaus' Karriere mit den Taunuskrimis. Ich denke, das sie mit 650 Seiten einfach überfordert war.

Deshalb nur 4 Sterne.