Rezension

Spannend, aber manchmal etwas zu abenteuerlich

Das Gold des Meeres
von Daniel Wolf

Bewertet mit 4 Sternen

1260: Als sein Bruder heimtückisch ermordet wird, muss Balian sich um die Kaufmannsgeschäfte der Familie Fleury kümmern. Nur leider hat er dabei nicht das Talent seines Bruders geerbt und ist bald hoch verschuldet. Retten kann ihn nur noch eine Reise in das entfernte Gotland, wo er das Geschäft seines Lebens machen will. Gemeinsam mit anderen Kaufmännern und seiner Zwillingsschwester Blanche beginnt er das waghalsige Unternehmen... .
Dies ist der dritte Band, der sich um die Kaufmannsfamilie Fleury aus Varennes-Saint- Jaques dreht. Die ersten Bände habe ich noch nicht gelesen, was auch nicht weiter schlimm ist, weil ich auch so schnell mit den Figuren und der Handlung vertraut war.
Daniel Wolf ist es wirklich gelungen, eine spannende Abenteuergeschichte, die im Mittelalter spielt, zu entwerfen. Auch wenn es manchmal ein paar Zufälle zu viel gab, konnte er mich doch letztendlich überzeugen.
Sein Protagonist Balian ist ein Mann mit vielen Stärken, aber auch mit vielen Schwächen. Er ist ein guter Kämpfer, der allerdings erst lernen muss, überlegt und verantwortungsvoll zu handeln. Er ist nicht unbedingt ein Sympathieträger, aber im Laufe der Geschichte hat er mich mit seiner Weiterentwicklung und mit seinem außergewöhnlichen Sprachentalent überzeugt. Generell sind die Figuren alle vielschichtig und interessant gestaltet.
Daniel Wolf schreibt sehr anschaulich und schafft es, alles gut darzustellen. Manchmal waren mir die Beschreibungen zu genau, gerade, wenn es um intime Szenen ging. Die Handlung selbst ist fast die ganze Zeit über spannend und auch das Leben im Mittelalter mit seinen Beschwerlichkeiten gerade beim Reisen werden sehr deutlich gemacht.
Mich hat ,,Das Gold des Meeres" sehr gut unterhalten, obwohl es manchmal ein bisschen zu abenteuerlich war. Ich empfehle es daher gerne weiter.