Rezension

spannend, aber mit kleinen Schwachstellen

Mädchenjäger - Paul Finch

Mädchenjäger
von Paul Finch

Produktinformation
Achtunddreißig verschwundene Frauen innerhalb weniger Jahre. Ohne jede Spur. Kein Motiv, kein Muster, keine Leichen. Detective Sergeant Mark "Heck" Heckenburg ist überzeugt, dass das kein Zufall sein kann, doch außer ihm glaubt niemand an einen Zusammenhang. Als Heck auf eigene Faust ermittelt, kommt ihm eine Frau zuhilfe: Lauren Wraxford, die verzweifelt auf der Suche nach ihrer verschwundenen Schwester ist. Gemeinsam riskieren sie alles in einem Kampf auf Leben und Tod gegen eine unsichtbare Macht ...

Wirkung
Äußerlich ist dieses Buch wirklich ein Kracher. Ein absoluter Hingucker. Und damit meine ich nicht nur das Cover, was ich wirklich toll finde für einen Thriller. Es wirkt schon auf den ersten Blick beklemmend, dann noch der Titel dazu, wirklich perfekt für einen Thriller. Das absolute Highlight jedoch ist der gelbe Buchschnitt. Der Titel passt nicht nur perfekt zu einem Thriller, er passt auch zum Inhalt des Buches, was gerade bei einem Thriller meiner Meinung nach sehr wichtig ist.

Positives
Das Buch beginnt mit einem Prolog in dem verschiedene Männer etwas vorbereiten. Von Anfang an wird somit Spannung aufgebaut und ich wollte unbedingt wissen, was die Männer vorhaben und natürlich ob es ihnen wirklich gelingen wird. Nach dem Prolog lernt man Heck, den Ermittler des Buches, kennen und die Geschichte nimmt ihren Lauf. Der Schreibstil ist sehr leicht zu lesen und bliebt trotz dem auktorialem Erzähler immer spannend. Der Autor war aber auch durchaus in der Lage Gefühle der Charaktere stark herüberzubringen, vor allem in emotionalen Situationen musste ich manchmal ganz schön schlucken. Ich konnte mich sehr gut in die Situationen und Charaktere hineinversetzen. Sowohl in die Schurken, als auch in die Ermittler bzw. Inoffiziellen Ermittler, wie Lauren. Heck und Lauren waren für mich ein sehr gutes Team. Ich mochte es wie die Beiden zusammen gearbeitet haben. Piper fand ich auch recht sympathisch, aber oftmals kam sie ein wenig aufgesetzt rüber. Ich für meinen Teil glaube, dass Heck immernoch in Piper (die Hecks Chefin ist) verliebt ist. Aber nun gut. Der Verlauf hat mir insgesamt gut gefallen, auch wenn es meiner Meinung nach manchmal ein wenig übertrieben war, trotzdem blieb es spannend. Ich fand es gut, dass es eine Auflösung gab, die nicht zu klischeehaft war. Das Ende hat mir auf jeden Fall Lust auf den nächsten Fall mit Heck gemacht.
Was mir besonders gut gefallen hat an dem Buch, war die Idee, die dahinter steckt. Leider, muss man wohl sagen, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass es Menschen gibt, die so eine Dienstleistung anbieten würden und wahrscheinlich noch viel mehr, die diese auch nutzen würden.

Negatives
Ich fand es für den Leser ein bisschen Schade, dass man schon wusste wer die Nice Guys sind, bzw. was sie machen/ welche Dienstleistung sie anbieten.

Zitat
Die Männer rings um den Tisch lachten. Sie waren zehn an der Zahl, und wie so oft in derlei Kreisen waren mehrere Typen vertreten: die Nervensägen - typische Gossenjungs mit Cockneyslang, schmalen Gesichtern, zurückgegeltem Haar und Anzügen, die nach secondhand aussahen, obwohl sie es wahrscheinlich gar nicht waren. Dann die Raubeine - rasierter Schädel, vernarbte Züge und immer mit klobigem, geschmacklosem Schmuck protzend. Außerdem gab es die Unbestimmten, Ruhigen - oft schnittig gekleidet oder lässig, und alle zwischen dreißig und sechzig. Sie mochten zum Fußvolk gehören oder Stellvertreter sein, waren aber stets diejenigen, auf die man am meisten achten musste. Sie spielten einem nichts vor, weil sie es nicht nötig hatten.

Bewertung
Note 2 {gut}
Das Buch bekommt eine zwei von mir, weil die Geschichte meine Erwartungen zwar erfüllt hat, mich aber nicht vom Hocker reißen konnte. Es war ein guter und auch spannender Thriller, den ich auch allen empfehlen würde, die gerne Thriller lesen, aber für mich gab es ein bisschen zu viel Action, manche Situationen waren mir zu übertrieben, aber ich möchte darüber hinweg sehen. Ich denke, dass das Buch bei Lesern, die es gerne etwas mehr Action haben gut ankommen wird.