Rezension

Spannend, aber mit Längen

Die Nacht des Feuers
von Kjell Eriksson

Bewertet mit 4 Sternen

Der schwedische Autor Kjell Eriksson hat mit seiner Ann Lindell-Reihe im Laufe der Jahre viele Fans gefunden. Die sympathische Heldin, Kommissarin Ann Lindell, überzeugt aber weniger durch ihre Stärken, sondern vor allem durch ihre menschlichen Schwächen. So hat sie ein deutliches Alkoholproblem, auch mit der Treue tut sie sich schwer. Dennoch wächst dem Leser die Hauptprotagonistin mehr und mehr ans Herz.

,,Die Nacht des Feuers“ ist der 8. Band der Reihe, der erst jetzt, nach einer jahrelangen Pause, nach dem 7. Band ,,Offenes Grab“ erscheint.

Inzwischen hat Ann Lindell ihren Job bei der Polizei an den Nagel gehängt und lebt in einem kleinen Dorf auf dem Land. Ihren Lebensunterhalt verdient sie in der örtlichen Käserei, was ihr Halt und Zufriedenheit verleiht. Doch als in ihrem scheinbar so idyllischen neuen Zuhause das alte Schulhaus brennt und drei Asyl suchende Menschen sterben, hilft sie kurz entschlossen ihrem Ex-Kollegen Sammy bei den Ermittlungen. Keiner der Dorfbewohner will etwas gesehen haben, aber Ann hegt wenig Zweifel, dass eine rechtsextreme Gruppe hinter dem Brandanschlag steckt. Und nach und nach erkennt sie, dass so mancher Dorfbewohner doch mehr weiß, als er sagen will.

Damit rücken immer wieder andere Verdächtige in den Fokus, was den Fall zunehmend spannend macht. Allerdings gibt es auch viele, teils ziemlich ausufernde Passagen, in denen Ann Lindell oder auch andere Figuren ihren Gedanken nachgehen, was teils etwas ermüdend wirkt.