Rezension

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Spannend, aber mit Ungereimtheiten

Der Fall Moriarty
von Anthony Horowitz

Bewertet mit 4 Sternen

 

Kurz nach dem Kampf zwischen Moriarty und Sherlock Holmes an den Reichenbachfällen trifft der untersuchende Inspektor Athelney Jones auf den Pinkerton Agenten Chase. Während der Scotland Yard-Beamte den Auftrag hat, den Tod Moriartys zu untersuchen und ggf. zu bestätigen, soll der Pinkerton Agent den amerikanischen Supergangster Clarence Devereux überführen, der seine Geschäfte nach Großbritannien ausweiten möchte. Dazu war ein Treffen mit Moriarty vorgesehen. An dessen Stelle geht nun Chase dorthin, was eine Kette blutiger Verwicklungen auslöst. So weit vorerst zum Inhalt. Da ich nicht weiß, wie hier Teile der Rezension gespoilert werden können werden können, jetzt die Warnung an diejenigen, die noch vorhaben, das Buch zu genießen: Auf keinen Fall weiterlesen!!!!!

Horowitz schreibt fesselnd, man ist kaum geneigt, das Buch aus der Hand zu legen. Dennoch überzeugt das Buch am Ende nicht lückenos, denn die "Lösung" ist, trotz eines eigens eingeschobenen Kapitels zur Erklärung, nicht ganz glaubwürdig. Der Roman ist aus der Perspektive des Täters geschrieben, aber einige seiner Gedanken erhellen sich nicht, wenn man die Lösung kennt. Warum kommt sich ein Engländer, der London kennt, wie ein Fremder dort vor? Diese und ähnliche Ungereimtheiten sind es, die mich dem Roman den letzten Stern vorenthalten lassen.

Dass am Ende eine Lösung angeboten wird, die auch Sherlock Holmes wie einen begossenen Pudel dastehen lässt, ist eine nette Finte Horowitz'.