Rezension

Spannend, aber ohne Tiefgang

Shutter Man - Richard Montanari

Shutter Man
von Richard Montanari

Bewertet mit 3 Sternen

In Philadelphia wird Detective Kevin Byrne zu einem besonders grausamen Tatort gerufen. Jemand hat die Familie Rousseau zu Hause ermordet und der Ehefrau das Gesicht entfernt. Die Ermittlungen laufen gerade erst an, als ein weiterer Mord nach dem selben Schema passiert. Während Byrne nach Zusammenhängen zwischen den Taten sucht, bekommt es seine ehemalige Partnerin Jessica Balzano als Staatsawältin mit den Farrens, einer für unzählige Verbrechen bekannten Familie zu tun... .
Dies ist der neunte Band, der sich um die Ermittler Detective Byrne und Jessica Balzano dreht. Für mich war dies der erste Fall, den ich aus dieser Reihe gelesen habe und hatte deswegen an manchen Stellen den Eindruck, dass mir einige Details aus den Vorgängerbüchern fehlten und ich deshalb einige Situationen nicht richtig verstehen konnte.
Die Handlung selbst beginnt recht spannend, flacht zwischendurch ein wenig ab, aber wird dann zum Ende hin immer rasanter. Ich wurde schnell von der Geschichte gepackt und war auch von der Machart des Buches begeistert. Man bekommt zwei Handlungstränge vorgesetzt, von denen sich einer um den Clan der Farrens dreht und der andere die Mordserie in Philadelphia beleuchtet. Nach und nach werden beide Stränge immer mehr miteinander verbunden.
Der Ermittler Detective Byrnes wirkte auf mich etwas konstruiert, weshalb ich bis zum Ende mit der Figur nicht richtig warm geworden bin. In seiner Arbeit scheint er fast zu akribisch und perfekt zu sein. Was mich auch gestört hat, ist seine persönliche Vergangenheit, die auch etwas mit den Farrens zu tun hat. Die anderen Figuren im Buch waren mir ebenfalls etwas suspekt. Nur Billy Farren wird aus meiner Sicht differenziert dargestellt. An ihm wird gezeigt, dass ein Mensch nicht nur eine Seite hat. 
Vom Schreibstil her ist das Buch gut zu lesen und auch spannend geschrieben. Richard Montanari versteht es, den Leser wirklich mit in das Geschehen mitzunehmen und dabei immer wieder zu überraschen.
Insgesamt habe ich ,,Shutter Man" gerne gelesen und wurde dabei gut unterhalten. Allerdings hat mir bei diesem Thriller doch ein wenig der Tiefgang gefehlt. Trotzdem kann ich das Buch gerne weiterempfehlen.