Rezension

Spannend, aber sehr schwaches Ende

Nicht Chicago. Nicht hier
von Kirsten Boie

Bewertet mit 2.5 Sternen

Die Geschichte dreht sich um den 13-jährigen Niklas. In seine Klasse kommt ein neuer Mitschüler, Karl, mit dem er sich zunächst auch ganz gut zu verstehen scheint. Zwar spricht Karl wenig und wirkt abweisend, aber als sie zusammen ein Referat machen weiß Karl sehr viel und macht fast alles alleine. Das kommt Niklas erstmal ganz gelegen, er ist nämlich alles andere als gut in der Schule. Nachdem Treffen fällt ihm allerdings auf, dass eine CD fehlt. Erst will er Karl nicht verdächtigen, doch es verschwinden weitere Sachen und Karl benimmt sich ihm gegenüber immer gemeiner und fängt an ihn zu mobben. Bei ihm zu Hause klingelt ständig das Telefon, doch wenn jemand anderes als Niklas abhebt ist die Leitung tot.

Insgesamt ist die Geschichte spannend geschrieben. Die Kapitel wechseln sich zwischen Vergangenheit und Gegenwart ab, was mich dazu gebracht hat, dass ich immer weiterlesen wollte um zu erfahren was als nächstes passiert und wie sich beide Teile am Ende zusammenfügen. Allerdings fand ich das Ende sehr abrupt. Es gibt keine klare Auflösung und man erfährt nicht, wie die ganzen Situationen aufgelöst werden, was mich persönlich sehr enttäuscht hat. Zwar regt ein offenes Ende zum nachdenken an, aber gerade bei einem Jugendbuch mit dem zentralen Thema Gewalt, hätte ich eine Moral passend gefunden, die in die Geschichte mit eingebunden wurde. Wer es sich durchliest ohne am Ende das gelesene wirklich zu reflektieren, was bei der Zielgruppe durchaus der Fall sein kann, könnte eventuell eine falsche Handlungsweise mitnehmen.