Rezension

Spannend, aber verwirrend

Wundbrand - Rolf Börjlind, Cilla Börjlind

Wundbrand
von Rolf Börjlind Cilla Börjlind

Spannend, aber verwirrend

!!ACHTUNG SPOILER ENTHALTEN!! Diese sind gekennzeichnet und ganz am Ende der Rezension.

Das Cover ist mir sofort ins Auge gesprungen. Wirklich klasse. Sehr düster und passend für diesen Krimi.
Für mich war es der erste Teil der Reihe, allerdings hatte ich an keiner Stelle ein Problem die Personen zuzuordnen oder die Geschichte zu verstehen. Somit kann ich sagen, dass man dieses Buch auch lesen kann, wenn man die vorherigen Bände nicht kennt.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und mich gefesselt. Ich habe das Buch innerhalb eines Tages verschlungen.

Die Charaktere fand ich von der Persönlichkeit her interessant. Allerdings konnte ich die Person Olivia absolut nicht verstehen und war teilweise sehr genervt von ihr. Auch Tom seine Entscheidungen konnte ich teilweise gar nicht nachvollziehen.

Leider wird für mich der Hauptfall, nämlich das Attentat gerade in der Mitte des Buchs völlig aus den Augen verloren und es wird in allen Handlungssträngen viel zu weit abgeschweift.

Das Ende und die Auflösung fand ich interessant, aber für mich doch ein bisschen weiter hergeholt. Auch die zeitlichen Abständen konnte ich nicht verstehen. Es passiert sehr viel und das in angeblich viel zu kurzer Zeit.
Wie das Attentat dann aber aufgeklärt wird hat mich wieder überzeugt. Deswegen bin ich zwiegespalten. Man hätte das Buch deutlich kürzen können und trotzdem alles erzählt. Außerdem hätte man mehr bei der Grundgeschichte bleiben können.

Insgesamt auf jeden Fall eine interessante Idee für einen Krimi. Leider fand ich es nicht perfekt umgesetzt. Es ist schwierig die eigene Meinung ohne Spoiler gut erklären zu können. Deswegen habe ich unten Spoiler eingefügt um meine Entscheidung und Kritik besser nachvollziehen zu können. Es werden aber Handlungen verraten, also Achtung beim lesen.

Ich vergebe 3 Sterne für das Buch.

ACHTUNG SPOILER:

Olivia lernt Lukas kennen, der ja der angebliche Attentäter ist. Nach einem Treffen fühlt sie sich ihm verpflichtet, so empfand ich es. Sie probiert alles, damit seine Schuld bezweifelt wird. Beweise hat sie dafür aber nicht wirklich. Sie identifiziert ihn sogar noch selbst auf einem Video als Person in der Nähe des Tatortes. Sie setzt sich mit dem Psychologen in Verbindung um mehr über seine Erkrankung heraus zu finden. Dabei sind die Ermittlungen abgeschlossen und er verurteilt, was ich auch nicht verstehen kann. Ja, es war ein Indizienprozess, aber für mich war es nicht ausreichend nachvollziehbar.
Dann die Sache, mit Tom. Er ist in Thailand. Dort begegnet er einer Frau, die ihn bittet nach einem Mann auf einem Bild zu suchen. Eine völlig fremde Frau von der er nichts weiß. Er geht auf die Suche in einem fremden Land in dem Drogen angebaut werden und es extrem gefährlich ist in bestimmten Gebieten. Dort wird er dann von einem Drogenbaron gefangen genommen, nachdem er sich Drogen besorgt hat um einen Abhängigen zu bestechen um an Informationen zu kommen. Dann wird er in den Fluss geworfen und überlebt. Für mich völlig unlogisch. Dann findet er das Schiff mit dem Mann und entdeckt dort schlimme Dinge. Mit Hilfe kann er fliehen. Er zeigt den Mann an und soll sich dann erneut dorthin begeben. Dies macht er natürlich und bricht vorher noch kurz bei dem Drogenbaron ein um seinen Hund zu töten und seine Karte mit den Wegen und Umschlagplätzen zu stehlen. Für mich nicht nachvollziehbar und völlig unsinnig. Es besteht doch die Gefahr, dass er wieder geschnappt wird. Dann wäre alles sinnlos gewesen.
Natürlich schafft er es unentdeckt raus und bis zu dem Schiff. Dort rettet er die Person, die er angezeigt hat und bringt ihn in den Ort zurück.