Rezension

Spannend, aber wenig fantastisch

Der Prinz der Elfen - Holly Black

Der Prinz der Elfen
von Holly Black

Die sechzehnjährige Hazel lebt mit ihrem Bruder und ihren verrückten Eltern im Städtchen Fairfold. Im angrenzenden Wald leben Elfen und andere magische Wesen und machen den Bewohnern und Touristen zuweilen das Leben schwer. Im Wald gibt es auch einen gläsernen Sarg in dem seit vielen Jahren ein Elfenprinz schläft, bis er eines Tages aufgeweckt wird. Aber von wem?

Dieses Buch lässt mich leider etwas zwiegespalten zurück. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leider gar nicht leicht. Das lag vor allem am Schreibstil, der auch mein größtes Problem am Buch war. Wir starten mit einer Teenie-Party inklusive Alkohol und Rumgeknutsche. Das hat mich doch eher irritiert, hatte ich doch eine Fantasygeschichte mit Fabelwesen erwartet. So richtig magisch wird es jedoch nur selten. Dafür ist der Schreibstil viel zu „weltlich“. Vielleicht hatte ich einfach falsche Vorstellungen, aber in einem Fantasyroman will ich nicht von Hollister-Oberteilen lesen.

Wie dem auch sei, im weiteren Verlauf der Geschichte konnte die Autorin mich doch noch packen, denn Das Buch ist definitiv spannend erzählt. Auch die Charaktere haben mir gut gefallen. Die unangepasste Hazel, mit der ich mich erst anfreunden musste und ihr ruhiger und musikalischer Bruder Ben waren mir sehr sympathisch. Einzig zum titelgebenden Prinzen hätte ich mir mehr Informationen gewünscht. Leider tritt er nämlich gar nicht so oft in Erscheinung wie erartet.

Am liebsten habe ich die zeitlichen Rückblenden auf Hazels und Bens Abenteuer in der Kindheit und die Szenen im Elfenreich gelesen. Da kam endlich die magische Atmosphäre auf, die ich mir von Anfang an gewünscht habe. Besonders sei hier der wunderschöne Epilog erwähnt. Man merkt, dass Holly Black durchaus fantasievoll und zauberhaft schreiben kann.

Die Liebesbeziehungen der Protagonisten waren zwar schön, aber hätten meiner Meinung nach ruhig stärker ausgearbeitet werden dürfen. So konnte ich die Gefühle nicht richtig spüren.

Insgesamt ist „Der Prinz der Elfen“ ein spannender Jugendroman mit sympathischen Charakteren und fantastischen Elementen, die mir aber leider etwas zu kurz gekommen sind.