Rezension

Spannend, absolut empfehlenswert!

Im Schwarzwald geht der Tod um - Sonja Kindler

Im Schwarzwald geht der Tod um
von Sonja Kindler

Bewertet mit 5 Sternen

Mysteriöse Unfälle und Morde im idyllischen Schwarzwald...

Eigentlich schade, dass ich das Buch „Im Schwarzwald geht der Tod um“ von Sonja Kindler bereits gelesen habe – ich beneide diejenigen, die dieses wunderbare und spannende Lesevergnügen noch vor sich haben...

Hauptkommissarin Ines Sandner zieht gemeinsam mit ihrer Tochter Daniela und ihrem Lebensgefährten Jan von Stuttgart nach Villingen. Die Familie versteht sich gut, Ines und Jan lieben sich, Daniela hat ein gutes Verhältnis zu ihrem leiblichen Vater. Auch in ihrer neuen Dienststelle ist Ines gut angekommen, ihr Kollege Thomas Klausmann, ihr Chef und ein Praktikant bilden ein gutes, effektives Team. Da erschüttert ein tödlicher Autounfall die Idylle, da schnell deutlich wird: es war kein Unfall, sondern Mord, weil die Bremsleitungen manipuliert wurden. Ines bekommt ein Strauß weißer Lilien geschickt – und im Unfallauto findet man ebenfalls ein Strauß weißer Lilien! Schnell wird deutlich, dass Ines und ihre Familie in Gefahr sind, jemand aus ihrer Vergangenheit verfolgt sie (nein, ich verrate hier kein Geheimnis, es steht auch im Klappentext!) Aber ich glaube, mehr sollte ich hier nicht erzählen... Man muss es halt selbst lesen!

Während des Lesens schwankte ich zwischen Luft anhalten und Schnappatmung, konnte mehrmals das Buch nur schwer aus der Hand legen, um mich in den trivialen Alltag zu begeben. Verstärkt wird die Spannung noch durch Einschübe, die der Täter/ die Täterin formuliert und in denen er /sie seine Handlungen beschreibt und kommentiert. Durch diese Darstellungen ahnen wir Leser manchmal, was als nächsten passieren könnte... aber eben nur „könnte“ - denn es kommt manchmal anders, als man denkt... Dadurch wird der Spannungsbogen konsequent aufrechterhalten und verstärkt sich am Schluss sogar noch!

Ich kenne den Schwarzwald nicht, aber ich fühlte mich in der Umgebung schnell „heimisch“, die Autorin hat es hervorragend geschafft, dass ich mir die Umgebung wunderbar vorstellen konnte, z.B. die Triberger Wasserfälle. Und etwas gelernt habe ich auch: die Arbeit mit Suchhunden war mir bisher nicht bekannt und hatte sie mir vollkommen anders vorgestellt.

Die Protagonisten waren alle authentisch und sympathisch beschrieben, so konnte ich mir die handelnden Akteure gut vorstellen. Der Schreibstil ist locker, leicht und flüssig, nichts hindert den Lesefluss.

Natürlich hatte sich Sonja Kindler für den Schluss noch eine besondere Überraschung einfallen lassen, diese Wendung hatte ich nicht erwartet... Alles passte perfekt, lose Enden waren sorgfältig verknüpft, keine Fragen blieben offen.

Ich habe hier eine neue Autorin in der deutschen Kriminalliteratur entdeckt, von der ich mir sobald wie möglich einen neuen Fall mit Ines und ihrer Familie wünsche! Absolute Leseempfehlung!