Rezension

Spannend, beklemmend und absolut fesselnd

Verity - Colleen Hoover

Verity
von Colleen Hoover

Bewertet mit 5 Sternen

Schon seit Jahren fallen mir die Bücher der Autorin immer wieder auf und ich wollte schon ewig eins lesen. Als „Verity“ auf den deutschen Markt kam, konnte ich nicht widerstehen. Doch auf das, was ich zu lesen bekam, war ich nicht gefasst, denn die Geschichte ging mir unter die Haut.

Besonders gut hat mir die Grundidee gefallen, dass die junge Nachwuchsautorin Lowen engagiert wird, um die Erfolgsreihe der im Wachkoma liegenden Bestsellerautorin Verity weiterzuschreiben. Ich stelle es mir unglaublich schwer vor, einem solchen Anspruch gerecht zu werden, da sicher jeder Autor seine ganz eigene Art hat sich auszudrücken. Um dem gerecht zu werden will Lowen das Material und die Notizen von Verity sichten. Dabei entdeckt sie die Rohfassung einer Biografie.

Von diesem Moment an wollte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Die Handlung und der Schreibstil sind absolut fesselnd und mit einem mulmigen Gefühl im Bauch ging es mir wie Lowen, die Veritys Biografie heimlich liest. Ich musste weiterlesen, auch wenn ich mir nicht sicher war, ob mir gefallen wird, was sie entdeckt und was noch passieren wird.
Das Setting trug zusätzlich zur beklemmenden Stimmung bei, allem voran Veritys düsteres Haus, in dem sie nun im Wachkoma liegt, gepflegt von ihrem Mann Jeremy, der dort mit dem einzigen Kind lebt, das ihnen geblieben ist.
Für ihre Recherche zieht Lowen für ein paar Tage in dieses Haus, dessen Atmosphäre sie sofort beklemmt.
Die Stimmung und das Setting haben mich an den Nervenkitzel in Hitchcocks Filmen erinnert, denn es dauert nicht lange und Lowens Nerven sind zum Zerreißen gespannt. Sie fühlt sich dort nicht mehr sicher und genau wie sie wusste man bald nicht mehr, was Realität ist und was Einbildung.

Lowen fand ich teilweise etwas anstrengend und konnte ihr Handeln nicht immer nachvollziehen, vor allem, dass sie den Fund und den Inhalt der Biografie so lange geheim hält. Doch welcher Mensch verhält sich schon immer schlüssig, besonders in einer solchen Situation?

Da ich nur selten Thriller lese, bin ich nicht besonders abgehärtet und vielleicht haben mir deshalb einzelne Szenen doch etwas zugesetzt, was sicher auch an der Spürbarkeit der Atmosphäre lag. Und so kann ich am Ende nur sagen: Gut gemacht Frau Hoover! Mit dieser beklemmenden Story haben sie mir ein paar spannende Lesestunden beschert.

Für mich habe ich eine neue Autorin entdeckt und das Schöne dabei ist, dass es jede Menge Bücher von ihr gibt, die noch vor mir liegen. Ich bin gespannt, wie mir ihre Romane gefallen, die in einem ganz anderen Genre angesiedelt sind.