Spannend bis zum Ende
Bewertet mit 4 Sternen
Du wolltest alleine sein. Du wolltest offline sein. Jetzt sitzt du in der Falle.
Worum gehts?
Reiseziel:
ein teilweise renoviertes Hotel in den Bergen des Berchtesgadener Landes
Ziel der Reise:
Digital Detoxing - ein paar Tage Freiheit, ohne erreichbar zu sein.
Anzahl der Reisenden:
11
Ausgang:
ungewiss
Meine Meinung:
Ich habe sehr gut in die Geschichte gefunden. Die friedliche Umgebung des Königssees hat mich prima auf die Geschichte eingestimmt, denn obwohl ich im Gegensatz zu den Protagonisten wusste, dass im Laufe der Geschichte etwas schlimmes passieren muss, bin ich ganz entspannt in diese Reise gestartet.
Mit jedem Schritt und jeder Schneeflocke konnte ich bei mir aber mehr Unbehagen fühlen und das Hotel war auch direkt wenig vertrauenserweckend beschrieben - ein richtiges Horrorhotel. Meine Mitreisenden waren mit schon nach kurzer Zeit gut vertraut, obwohl ich ihnen allen nicht getraut habe. Wie man merkt, hat Arno Strobel mich perfekt und unmerklich in seine Geschichte gezogen und mich und seinen Charakteren das Fürchten gelehrt.
Die Abgründe der (un-)menschlichen Seele wurden sehr gut beschrieben. Auch wie sich die einzelnen Charaktere nacheinander verändert haben, wie ihnen die Panik ins Gesicht geschrieben war, wie sie einander verdächtigt, einander misstraut haben, das kam ganz deutlich rüber und hat mir mehr als einmal eine Gänsehaut verpasst.
Bis 15 Seiten vorm Ende hatte ich zwar einen leisen Verdacht, aber die Bestätigung auf den letzten Seiten hat mich dann doch überrascht. Einen kleinen Punkt muss ich abziehen, aber nur, weil es schwer ist, sich mit Fitzek zu messen. Ein kleiner Hauch mehr Thriller und Bedrohlichkeit hat mir noch zum 5. Stern gefehlt. Obwohl mir nun klar ist, dass ich kein Digital Detoxing benötige. Auf. Keinen. Fall.
Fazit:
Nicht so ganz cozy, aber auch nicht so ganz Fitzek. Eine gute Mischung, die einem das Blut in den Adern anfrieren lässt.