Rezension

Spannend bis zum Schluss

Tiefe Wunden - Nele Neuhaus

Tiefe Wunden
von Nele Neuhaus

Dies ist der dritte Fall der Autorin Nele Neuhaus aus ihrer Taunus-Krimi-Reihe um Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff.  

Wie die ersten beiden Bücher (Die unbeliebte Frau und Mordsfreunde) und das vierte Buch (Schneewittchen muss sterben), das ich als erstes gelesen habe, hat mich auch dieses Buch begeistert und gefesselt.

Ein 92-jähriger Jude wird gleich zu Anfang in seinem Haus mit einem Genickschuss getötet. Bei der Obduktion stellt sich heraus, dass das Opfer eine Blutgruppentätowierung hat, wie sie bei Angehörigen der SS üblich waren. Wie passt dies zusammen? Dann geschehen zwei weitere Morde, ebenfalls an Senioren, die ähnliche Auffälligkeiten zeigen. Die Morde führen das Team um Bodenstein und Kirchhoff weit in die Vergangenheit, zurück in den zweiten Weltkrieg. Und zu einer wohlhabenden und bekannten Familie.

Die Kapitel sind in Tage eingeteilt, so dass die Kapitel sehr lang sind. Jedoch gibt es genügend Absätze, sobald sich die Handlung bzw. der Ort verändert. Der Schreibstil ist angenehm flüssig.

Nele Neuhaus versteht es, den Leser bis zur letzten Seite in Unwissenheit zu lassen. Dies hat mich bislang an all ihren Büchern fasziniert. Schnell stellt man eigene Vermutungen an, die sich sodann jedoch nicht bewahrheiten. Dies hält die Spannung beim Lesen bis zum Schluss. Ich finde, genau so muss ein Buch sein!

Zu Anfang hatte ich Bedenken wegen des Themas des Buches, da ich mit Handlungen über den Krieg beim Lesen nicht unbedingt viel anfangen kann, jedoch hat sich meine Meinung hier grundlegend verändert. Wenn die Vergangenheit erwähnt wurde, wurde dies äußerst spannend und interessant dargestellt.

Besonders gut gefällt mir, dass man in jedem Band ein wenig mehr über die Hauptprotagonisten erfährt. Es dreht sich nicht nur um die Mordfälle, sondern auch um das Privatleben der Kommissare. Dies gibt dem Buch eine persönliche Note.  

Ich kann das Buch bzw. die Reihe von Nele Neuhaus nur weiterempfehlen!