Rezension

Spannend bis zur letzten Seite

Der Nostradamus-Coup - Gerd Schilddorfer

Der Nostradamus-Coup
von Gerd Schilddorfer

Bewertet mit 5 Sternen

Gerd Schilddorfer nimmt seine Leser und Fans von rasanten Thrillern wieder mit auf eine Reise durch Zeit und Raum.

Schon der Beginn hat es in sich: wir begegnen einem längst verblichenen Habsburgerkaiser, der inkognito reist und einem sehr lebendigen Bilderdieb der Gegenwart.

John Finch kann sich endlich einen schon lange gehegten Wunsch erfüllen: mitten in der libyschen Wüste steht eine DC-3 zum Verkauf. Gemeinsam mit Mechanikerin Amber Rains will er die Maschine nach Duxford überstellen. Beinahe machen ihnen der Khamis Al-Gaddafi, Sohn des ehemaligen Diktators Muammar Gaddafi, und sein Spezl Leutnant Umar einen dicken Strich durch die Rechnung. Doch blinde Passagier sind Johns Sache nicht. Umar fällt leider aus dem fliegenden Flugzeug, nicht ohne sein geheimnisvolles Notizbuch in der DC-3 zu verlieren und spielt keine weitere Rolle. Für Gaddafi klicken in Tunis die Handschellen.

Dass dieses Notizbuch brisanten Inhalt enthält, ist spätestens dann klar als es Major a.D. Llewellyn in Rom gestohlen wird. Was folgt, ist eine Jagd nach uralten Geheimnissen quer durch Europa. Doch nicht nur die Guten rund um John und den Major, wollen den verschlüsselten Text dechiffrieren. Auch allerlei finstere Gestalten aus dem Dunstkreis des IS und der P2/3/4 sowie des Vatikans haben gesteigertes Interesse an dem Notizbuch, soll es doch von Nostradamus und seinen kryptischen Prophezeiungen handeln.

John und seine Freunde aus den beiden Vorgängerbänden „Falsch“ und „Heiß“ ziehen alle Register. Oft ist nicht klar wer jetzt gerade mit wem verbündet ist. So werden manchmal auch kurzfristige Allianzen mit Teufel bzw. seinen Vertretern auf Erden geschlossen.

Wir fiebern mir unseren Helden mit, leiden und trauern als lieb gewonnene Personen dem Terror zum Opfer fallen. Doch es wäre nicht Gerd Schilddorfer, wenn er nicht neue Figuren einführte, die spannende Momente verheißen. Hier wäre Kardinal Sanseverino, eine ziemlich graue Eminenz aus dem Vatikan zu nennen. Oder die beiden geistlichen Brüder aus St. Sulpice, deren Schläue und Computerwissen nachhaltig Erfolge zeigen. Nicht zu vergessen unseren Bilderdieb, der eine ganz besondere Persönlichkeit ist.

Nach knapp 800 Seiten atemloser Spurensuche ist das Buch auch schon wieder zu Ende. Doch die frohe Botschaft, dass im Herbst 2017 Band 4 erscheinen wird, hilft den Trennungsschmerz verarbeiten.

Fazit:

Wieder ein meisterhafter Thriller von Gerd Schilddorfer. Er bleibt extrem nahe an der Wahrheit und Wirklichkeit, die ohnehin aufregend genug ist. Schade, dass es nicht mehr als 5 Sterne zu vergeben gibt.