Rezension

Spannend bis zur letzten Seite

Schattenfreundin - Christine Drews

Schattenfreundin
von Christine Drews

Bewertet mit 4 Sternen

"Nein, ehrlich gesagt, ich habe mich nie von ihr verfolgt gefühlt. Ich habe sie nie als Stalkerin empfunden. Im Gegenteil. Ich dachte, sie wäre meine Freundin..." (Zitat S.66)

Wenn die Freundin zur Feindin wird.

Klapptext:

Die Rückkehr in ihren Heimatort Münster steht für Katrin unter keinem guten Stern. Der neue auftreibende Job verlangt ihrem Mann alles ab, und auch die plötzliche Nähe zu ihren reservieren Eltern ist nicht einfach. Zum Glück hat sie ihren kleinen Sohn Leo - und ihre neue beste Freundin Tanja.

Als Katrins Vater überraschend stirbt, erweist Tanja sich wieder einmal als Retterin in der Not: Sie erklärt sich sofort bereit, auf Leo aufzupassen. Doch Tanja meint es nicht gut mit Katrin. Ohne zu zögern, setzt sie einen perfiden Plan in Gang: Während der Beerdigung verschwindet sie spurlos- zusammen mit Leo.

Cover:

Auf dem Cover sieht man eine junge Frau, deren Augen und Mund wie mit Schnipsel hervor gehoben werden. Ich nehme an, dass es heißt vertrau nicht immer was Leute sagen oder wie vertrauenswürdig ihre Augen bzw. sie sind.

Meine Meinung:

Alles was mit Kindesentführung ist, ist für uns Menschen im Allgemeinen doch ein schrecklicher Gedanke. Wenn wir uns überlegen unser Kind wird entführt, kann nicht für sich alleine sorgen, geschweige denn sich großartig befreien, weil es unterlegen ist. Solche Bücher sind für jeden schrecklich und doch lesen wir sie. Die Thematik wird in der realen Welt leider viel zu oft Wirklichkeit für viele Menschen, weshalb auch dieses Buch leider immer aktuell sein wird. 

Katrin tat mir so leid. Erst zieht sie nach Münster, kennt niemand, lernt Tanja kennen und freundet sich sofort mit ihr an, weil was sollte schief gehen, wenn jemand vertrauenswürdig aussieht und dazu noch sympathisch ist? Doch wie leider so oft, kann man Menschen nicht trauen, jeder hat zwei Gesichter und oftmals ist das zweite grausam wie bei Tanja. Katrin verliert nicht nur ihren Vater, sondern ihr Sohn wird entführt und sie wird in ein strudel der Familiengeheimnisse gerissen, die es in sich haben. Ihre Welt fällt wirklich in sich zusammen. Alles auf einmal. Ich habe richtig ihre Verzweiflung gespürt, ihr Wehmut und ihre versteckten Gedanken, ob Leo überhaupt noch am Leben ist.

Dazu die Ermittlerin Charlotte Schneidmann, die durch den Fall in gewisserweise in ihre Kindheit zurückversetzt wird und immer noch mit dem Schicksalschlag zu kämpfen hat. 

Schade nur, dass von ihrem Kollege Peter Käfer kaum die Rede ist und er nur bei Befragungen auftaucht. Ich hätte auch gern mehr von ihm erfahren. Ich mags nicht, wenn Charaktere einfach in den Raum geworfen werden, ohne sie zu beschreiben oder Hintergründe zu wissen. Das ist für mich oberflächlich.

Fazit:

Ein guter Thriller für zwischendurch mit einem leider immer aktuellen Thema.

Handlung 4/5

Charaktere 4/5

Schreibstil 4/5

Macht euch selbst ein Bild :)