Rezension

Spannend bis zur letzten Seite

Isarlauf - Bettina Plecher

Isarlauf
von Bettina Plecher

Bewertet mit 4 Sternen

Tod an der Ziellinie München im Herbst, die Stadt ist im Marathonfieber. Als ein Läufer im Olympiapark zusammenbricht und stirbt, deutet alles auf Herzversagen hin. Toxikologe Quirin Quast und seine junge Kollegin Frieda May aber finden im Blut des renommierten Psychiaters einen ganz und gar tödlichen Medikamenten-Mix. Wer hätte Grund gehabt, dem Mann nach dem Leben zu trachten? Dann tauchen im Nachlass des Toten Fotos schlafender Frauen auf. Viele Fotos. Hat sich der Psychiater bei der Behandlung seiner Patientinnen krimineller Methoden bedient? Auf der Suche nach einer Antwort finden Quirin und Frieda heraus, dass der Tote nicht der einzige Mediziner in der Stadt war, der unorthodox arbeitete …

Da München zu meinen absoluten Lieblingsstädten gehört (das Beste an München ist ja bekannterweise die Autobahn nach Stuttgart), musste ich das Buch lesen. "Isarlauf" ist bereits der 2. Band um die Münchner Ärzte Quast und May. Da die Büchern in sich abgeschlossen sind, kann man sie unabhängig voneinander lesen (zu mindest hatte ich nicht das Gefühl, dass mir irgendwas gefehlt hätte).
 

Die Handlung beginnt mit dem München Marathon, an dessen Ende ein Läufer zusammenbricht und später verstirbt. Frieda und Quirin bekommen hautnah alles mit. Während Quirin sich zurückhält, will Frieda eingreifen.

Frieda kennt den Verstorbenen, denn er ist der Bruder einer Bekannten. Gemeisam mit dessen Schwester betritt sie die Wohnung des Psychiaters und müssem dort einen unheimlichen Fund machen, denn sie finden die Photos von schlafenden Frauen und es sieht nicht so aus, als hätten diese ihr Einverständnis dazu gegeben.

Quirin, der als Toxikologe an der Eisbachklinik arbeitet, findet heraus, an was der Psychiater verstorben ist und alles auf Mord heraus läuft. Widerwillig machen sich die Beiden an die Ermittlungen. Hat der Psychiater wirklich unortohodox gearbeitet?

Ich hatte bis zum Ende keine Ahung, wer der Mörder war. Erst kurz vor Schluss kam der "Ah" Augenblick, an dem ich das erste Mal eine Ahnung hatte, wer es sein könnte. Die Autorin hat es geschafft, dass ich Vermutungen hatte aber mit diesem immer daneben lag.

"Isarlauf" ist eher ein Krimi der leisen Töne, der ohne großes Blutvergiessen auskommt, dafür aber mit unglaublich sympathischen Protagonisten glänzen kann. Die Autorin hat es geschafft, dass sie den Spannungsbogen konstant oben lässt, sodass ich das Buch mehr oder weniger an einem Stück gelesen habe.

Wer gerne ruhige Krimis ala Agatha Krimi liest, wird dieses Buch sicher auch gerne lesen. Alle anderen, die eher actionreichere Bücher lesen, könnten "Isarlauf" eher langatmig finden. Mich konnte der Schreibstil vom ersten Kapitel überzeugen. Daher gibt es von mir eine klare Leseempfehlung und vier von fünf Sternen.

Mein Dank geht an den Rowohlt Verlag, der mir das Buch freunlicherweise zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt hat.