Rezension

Spannend bis zur letzten Seite mit offenem Ende.

Der Schrei der Eule -

Der Schrei der Eule
von Patricia Highsmith

Bewertet mit 5 Sternen

Robert Forester, Ingenieur bei einem Hubschrauber-Produzenten in Langley nahe New York, 29, frisch geschieden, findet Jenny Thierolf, 23 Jahre alt, in ihrer Küche bei häuslichen Tätigkeiten, indem er sie manchmal von außen heimlich durch ihr beleuchtetes Fenster beobachtet. Ihre Frische ausstrahlende Harmonie fehlt in seinem Leben. Nachdem sie ihn schließlich abends zufällig im Garten entdeckt, lädt sie ihn ins Haus ein. Da Jennys Verlobter Greg die bald darauf folgende Auflösung ihrer Verlobung nicht akzeptiert, kommt es zu einer Kette folgenschwerer Auseinandersetzungen mit Robert, endend mit 3 toten Menschen und einem toten Hund. In Der Schrei der Eule fließt mehr Blut als in vielen anderen ihrer Bücher, und es endet mit einer wahrhaft schockierenden Szene: Greg geht mit einem Messer auf Robert los, verletzt aber stattdessen Nickie, Roberts betrunkene Ex-Frau tödlich. Erneut ist Robert ein Verdächtiger.

Es geht hier nicht um Sex und Liebe bei Robert - im Gegensatz zu Jenny. Aber sie spricht auch sehr oft von Tod. Der Titel des Buches bezieht sich auf Jennys Vorstellung, dass die Ereignisse in ihrem Leben vom Schicksal vorherbestimmt sind und im Vorfeld angekündigt werden: Die Eule ist für sie ebenso ein Todesbote wie das Erscheinen eines unbekannten Mannes in ihrer Kindheit, das dem Tod ihres jüngeren Bruders voranging, und Robert, der für sie im Laufe der Handlung den eigenen nahenden Tod repräsentiert.