Rezension

Spannend, emotional & viele Informationen der Glasmacherkunst

Das Geheimnis der Glasmacherin -

Das Geheimnis der Glasmacherin
von Tracy Chevalier

Bewertet mit 4 Sternen

Das unglaublich magische Cover hatte mich sofort in den Bann gezogen und als ich das Buch in der Hand hielt und den wunderschönen Farbschnitt bewundern durfte, war ich hin und weg. 

Wir werden mitgenommen auf eine Reise in eine frühere Zeit und die sehr besondere Glasmacherkunst von Murano, die auch heute noch einen hohen Stellenwert aufzeigt. Wundervolle Protagonisten durfte ich kennen lernen, besonders die junge Orsola, die ihren eigenen Weg durch die schwierigen Zeiten sucht und niemals aufgibt. 

Wunderschöne Landschaftsbeschreibungen, die Kanäle von Venedig mit den Gondeln und eine faszinierende Familiengeschichte sind hier so bezaubernd beschrieben, das man sich sehr wohl fühlt und die Kunst des Glasmachens sogar selber bildlich vor Augen hat. Die Autorin entführt uns in eine Welt, die nicht zauberhafter sein könnte, natürlich auch hier mit Höhen und Tiefen, Familienstreitereien und eigenen Wünschen, die nicht vereinbar sind, oder doch? 

Tracy Chevalier versteht es die Jahrhunderte zu überspringen, so das wir immer wieder in eine neue Zeit hinein finden, vor dem auch das älter werden der Protagonist*innen keinen Halt macht. Eine unerfüllte Liebe, die am Ende eine traurige Erkenntnis gewinnt. 

Die Autorin hat hier bis ins kleinste Detail die Herstellung der einzelnen Glasmacherstücke beschrieben, sie muss sehr gut recherchiert haben, um ein solches Wissen in diesem Buch weiter zu geben, das ist ihr wirklich perfekt gelungen! 

Außerdem sind hier historische Hintergründe und die Verhältnisse zwischen Venedig und Murano sehr klar aufgezeigt. Beide fühlten sich einander überhaupt nicht angezogen und jeder war so auf sein eigenes Leben in seiner eigenen Stadt bedacht. Als der Krieg und Napoleon mit ins Spiel kamen, änderten sich viele Meinungen und Situationen, so das hier auch die Hintergründe der späteren Zusammenkunft klar definiert sind. 

Die Glasmacherkunst war nicht einfach und eine junge Frau geht hier ihren eigenen Weg, macht ihre eigene Kunst und ist damit sehr erfolgreich, wobei es zur früheren Zeit sehr argwöhnisch betrachtet wurde, wenn Frauen selbstständig arbeiteten und sich um ihren Lebensunterhalt und der Familie, unter anderem kümmerte. Es wird hier sehr schön aufgezeigt, wie schwierig die Zeiten waren, die Pest, die Venedig und letzten Endes auch Murano erreichte. Auch die Familie Rosso wurde hier nun getroffen und es war eine heftige Zeit, die Angst ums überleben herbei führte und Verluste zu verzeichnen hatte. 

Als Leserin fühlte ich mich unglaublich wohl mit diesem Buch, wobei ich leider einen Stern abziehen möchte, da ich die Corona Pandemie am Ende des Buches wirklich für überflüssig gehalten habe. Meiner Meinung nach, hat sie dem Buch ein jähes Ende bereitet und passte für mich überhaupt nicht ins Gesamtbild. Das finde ich sehr schade, das es ein wirklich faszinierendes und unglaublich wertvolles Buch mit einer wunderbaren Geschichte ist und da hätte ich mir ein passenderes Ende gewünscht, sehr schade. 

Alles in allem ein sehr gelungener Roman. 4 Sterne von mir vergeben, das Cover mit einzigartigem Farbschnitt sticht sofort ins Auge, die passende Geschichte in einen wundervollen Roman verpackt und absolut lesenswert. Von mir eine klare Empfehlung, ein bisschen getrübt von dem unpassenden Abschluss.