Rezension

Spannend erzählt

Beute - Deon Meyer

Beute
von Deon Meyer

Bewertet mit 4 Sternen

Die Fahrt im luxuriösesten Zug der Welt ist einem Fahrgast gar nicht gut bekommen, er wird Tage später tot an den Gleisen aufgefunden. Bennie Griessel und sein Team ermitteln, werden aber schnell von ganz oben ausgebremst.
In Bordeaux will Daniel eigentlich nur sein Leben leben: die Katze knuddeln, am Wochenende mit dem Motorrad rausfahren, in seinem Job als Schreiner besser werden. Doch da taucht unverhofft seine Vergangenheit wieder auf… und lässt ihm keine Wahl.

Deon Meyer hat mit diesem Band Bennie Griessel wieder zu gewohnter Form auflaufen lassen; war der vorherige Band noch sehr von Bennies Alkoholsucht geprägt (was doch seeehr ausufernd thematisiert wurde), ist diese Sucht natürlich nicht komplett ad acta gelegt, man kann sich aber doch wieder auf die gute alte Verbrecherjagd konzentrieren. Die hat es in sich, wird doch sehr schnell klar, dass die Ermittler ihr Potential von offizieller Seite aus nicht ausschöpfen dürfen. Diese Tatsache zeigt dem Leser mal wieder sehr deutlich, was es bedeutet in Südafrika zu leben. Korruption, fehlende Ressourcen und ähnliche Probleme begleiten die Spurensuche immer wieder. Im krassen Gegensatz dazu liest sich der Erzählstrang um Daniel. Zwar lebt er eher zurückgezogen als einfacher Arbeiter in Bordeaux, trotzdem hat er ein gutes und sicheres Leben. Seine Figur fand ich sehr spannend, er muss harte Gewissensentscheidungen treffen und so seine mühsam erarbeitete Komfortzone verlassen. Wie die beiden Erzählstränge zusammengeführt werden verrate ich natürlich nicht, nur so viel: es wird spannend, die Lage spitzt sich zu und natürlich erzählt Meyer alles in gewohnter Manier. Mir hat „Beute“ sehr gut gefallen, kleine Punktabzüge gibt es aufgrund kleiner Längen im Bordeauxteil. Trotzdem ein lesenswerter Thriller.