Rezension

Spannend erzählt, trotz blasser Charaktere.

Blut und Kupfer - Constanze Wilken

Blut und Kupfer
von Constanze Wilken

Meine Meinung

Ich hatte vorher noch nichts von der Autorin gehört und der Klappentext hat mich so angesprochen. Das heißt aber nichts, denn so habe ich schon einige tolle Bücher entdeckt.
Der Schreibstil der Autorin war am Anfang etwas ungewohnt für mich, da er auch nicht immer ganz einfach war. Wer also dieses Genre mal ausprobieren möchte, dem würde ich dieses Buch nicht für den Einstieg empfehlen.
Die Idee um die Tafeln oder dieses große Geheimnis hat mir richtig gut gefallen und ich bin lange im Dunkeln getappt, wodurch das Buch wirklich spannend war. Allerdings konnte es mich nicht richtig mitreißen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich ständig weiterlesen möchte. Daran erkennt man ein richtig gutes Buch, wenn man es nicht mehr aus der Hand legen kann.
Die meiste Zeit wird die Geschichte aus der Sicht von Marie erzählt, dadurch lernt man sie sehr schnell kennen. Sie war für mich jedoch nicht wirklich greifbar. Sonst kann man einem Charakter gewisse Eigenschaften zusprechen, das fällt mir bei ihr schwer. Sie setzt sich für ihre Familie ein und möchte das Geheimnis der Tafeln lüften. Sie weiß, wie sie sich in der Gesellschaft zu verhalten hat, lässt aber trotzdem nicht alles mit sich machen. Trotzdem hat sie keine besonders ausgeprägten Eigenschaften.
Der Böhme Ruben ist am Anfang der geheimnisvolle Fremde und man weiß direkt, dass es zwischen ihm und Marie knistern wird. Er ist dieser typische männliche Protagonist, den sich die meisten Leserinnen wünschen und auch mir war er sofort sympathisch. Er versucht nicht nur das Geheimnis um die Tafeln und somit auch den Mord an dem Alchemisten Sallovinus aufzuklären, sondern er möchte auch wissen woher er eigentlich kommt und wer seine Familie ist.
Maries Onkel Remigius konnte ich lange Zeit nicht einschätzen. Ich wusste nicht, ob er Marie mag oder ob er vielleicht gar nichts mehr richtig mitbekommt und nur noch in seiner eigenen Welt lebt. Nach und nach lernt man ihn und seine Vergangenheit kennen und mir haben die Szenen mit ihm sehr gut gefallen, da er etwas Mystisches an sich hatte.
Die Autorin hat sehr intensiv recherchiert und so bekommt man auf der einen Seite einen Einblick in das Leben auf einem Gut und auf der anderen Seite lernt man das Leben bei Hofe (in München) kennen, was in einem krassen Gegensatz zueinander steht. Er war erschreckend zu lesen, wie sich die Menschen den höhergestellten Adeligen unterzuordnen hatten. Selbst in den adeligen Kreisen gab es eine Hackordnung.

Fazit

Ein gut recherchierter historischer Roman, in dem man mehrere Geheimnisse lüften kann. Spannend erzählt, trotz blasser Charaktere.