Rezension

Spannend, fesselnd

Die Therapeutin - Camilla Grebe, Åsa Träff

Die Therapeutin
von Camilla Grebe Åsa Träff

kurzes Fazit:
Camilla Grebe und Åsa Träff beschreiben erschreckend detailliert eine spannende Geschichte, von der man sich nur schwer losreißen kann. Eine therapeutische Gruppe von Frauen, die alle Gewaltopfer sind gerät durch einige Schicksalsschläge völlig aus den Fugen und nimmt einen dramatischen Verlauf. Am Anfang etwas flach, legt das Buch nach den ersten 20 - 50 Seiten richtig zu und wird weltklasse. Weiterlesen lohnt sich manchmal :) 

 

Klappentext:

"Zwei Schwestern aus Schweden und die Psychologie des Mordens …
An einem verregneten Nachmittag in einem Vorort von Stockholm: Unter dem Küchentisch versteckt muss die fünfjährige Tilde mit ansehen, wie ihre Mutter bestialisch zu Tode getreten wird. Sie ist die einzige Zeugin dieses schrecklichen Verbrechens, kann sich nur vage an das Aussehen des Täters erinnern. Zur gleichen Zeit trifft die Psychotherapeutin Siri Bergmann fünf neue Patientinnen, die sich zu einer Selbsthilfegruppe zusammengefunden haben. Alle waren sie männlicher Gewalt ausgesetzt, alle haben sie schreckliche Geschichten zu erzählen über verratene Liebe, Schläge, Erniedrigungen. Doch schon bald schlägt das Bemühen um Heilung und die Suche nach Versöhnung um – in die Jagd nach einem besessenen Mörder, der seine erste Tat an einem verregneten Vormittag in einem Vorort von Stockholm beging …"

 

detaillierte Rezension:

Angesprochen hat mich das Buch durch sein Cover und durch den Klappentext, der mich so neugierig machte, dass es einfach zu mir nach Hause musste :)

Ich habe den ersten Teil der Therapeutin nicht gelesen und konnte die Handlung trotzdem ohne Probleme nachvollziehen. Es wird das Thema "Gewalt gegen Frauen" indirekt abgehandelt und spannend untermalt. Ohne viele blutige Beschreibungen schaffen es die Autoren den Leser unter Spannung zu setzen. Man liest und liest wie gefesselt. Den Charakter der Siri Bergmann finde ich besonders interessant, da ihr Spagat als Therapeutin und als eigentlich betroffene Frau einfach, aber wirklich beeindruckend dargestellt ist. Die Schicksale und Lebenserfahrungen ihrer Patientinnen berühren den Leser und man hat ständig das Bedürfniss zu hoffen es geschieht eine positive Wendung. Ob dies der Fall ist verrate ich nicht ;-)

Alle dargestellten Personen haben einen interessanten Charakter. Ohne große Umschreibungen wird die "Story" recht nüchtern abgehandelt, allerdings geht dabei nicht die Handlung verloren. Man trifft auf eine einfache Bildsprache, die aber reduziert ist und nicht ins Detail geht. Es wird dem Leser Raum zur Interpretation gelassen.

Das Ende ist untypisch, aber nicht schlecht. Es wird nicht nur die Frage des Täters beantwortet, sondern auch der Beruf des Psychologen/ der Psychologin durchleuchtet.

Wer blutige Szenen und dunkel beschriebene Geheimnisse sucht , sollte nicht nach diesem Buch greifen. Wer allerdings psychologische Krimis mag ist hier genau richtig!