Rezension

Spannend, intelligent und tiefgründig – und wie immer bestens recherchiert

Der Ring des Lombarden - Petra Schier

Der Ring des Lombarden
von Petra Schier

Bewertet mit 5 Sternen

Aleydis, die Witwe des Geldwechslers (und Herren der Kölner Schattenwelt) Nicolai Golatti, wird in diesem zweiten Teil der Reihe in einen neuen „Fall“ verwickelt. 
Dieses Mal geht es um Brandstiftung. 
Daneben versucht sie die geerbten Geschäfte in den Griff zu bekommen und entdeckt dabei so manches Geheimnis, das sie noch weiter erschüttert.
Sie bekommt Hilfe vom Halbbruder ihres verstorbenen Mannes – Alessandro – doch ihm vertraut sie nicht. Und dann ist da noch der Gewaltrichter Vinzenz van Cleve, mit dem sie sich aus anderen Gründen nicht zusammentun möchte…

Meine Meinung:
Ich hatte schon den ersten Band dieser Reihe mit großer Begeisterung gelesen, da ich spannende und gut recherchierte historische Romane sehr mag. Daher hatte ich mich schon sehr auf die Fortsetzung gefreut und wurde auch dieses Mal nicht enttäuscht. Im Gegenteil – meine Erwartungen wurden auch dieses Mal nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen. 

Ich habe es sehr genossen, wieder über die starke und mutige Aleydis zu lesen, die zum einen total tough ist und ihre Frau auch in schwierigen Situationen steht, zum anderen aber auch sehr warmherzig und empathisch und sich um Angehörige und Freunde kümmert. 
Aleydis ist eine sehr tiefgründige Person, die mir gut gefallen hat – auch in ihrer Entwicklung. Genauso gut hat mir auch der komplexe Charakter Vinzenz van Cleve gefallen, der auch nicht so ganz weiß, wohin er mit seinen Gefühlen soll, die er Aleydis gegenüber hegt. 

Somit gibt es auch neben dem spannenden Setup des historischen Kriminalfalls auch im zweiten Teil jede Menge erotische Spannung. Es hat großen Spaß gemacht, das Knistern zwischen den beiden mitzubekommen. 

Wie auch in den anderen (historischen) Romanen von Petra Schier habe ich es genossen, dass sie so gekonnt und lebhaft erzählt. Ich habe mich oft wie in einem Film gefühlt, weil ich mir die Schauplätze und Szenen so plastisch vorstellen konnte. Neben den sehr tiefgründig und glaubwürdig angelegten Personen mit viel Entwicklungspotential fand ich auch die Beschreibungen der historischen Stadt Köln sehr gelungen. 

Man merkt durch und durch, dass die Autorin extrem gut und fundiert recherchiert hat, ohne dass sie damit zu penetrant aufträgt. 
Es kommt alles in genau dem richtigen Maß rüber.  Auch das Nachwort bringt nochmal interessante Informationen zur Geschichte der Geldwechsler und Kreditgeber im Mittelalter und rundet die Geschichte sehr gut ab. 
 

Fazit:
Auch der zweite Teil ist wieder ein sehr gelungener historischer Krimi auf die beste Art und Weise. Der Roman ist super recherchiert, spannend geschrieben und wartet mit tollen tiefgründigen Personen auf. Für mich volle fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung! Ich freue mich bereits jetzt auf den dritten Teil.