Rezension

Spannend, interessant und eine Prise Humor – einfach klasse

Weißbier-Requiem - Andreas Schröfl

Weißbier-Requiem
von Andreas Schröfl

Bewertet mit 5 Sternen

Das Auto bepackt und endlich abfahrbereit. Los geht’s für Alfred Sanktjohanser, den „Sanktus“, seine Frau Kathi, die Kinder Martina und Schorschi und den alten Sanktjohanser in Richtung Hallertau, wo sie sich am Eröffnungswochenende im Bier-Wellness-Hotel „Holledauer Hof“ entspannen wollen. Aber wie der Teufel es will, findet der Sanktus am ersten Morgen eine Leiche im Pool. Doch die ist, als die Polizei da ist, plötzlich weg. So deppert, dass er schon fantasiert, kann er doch gar nicht sein. Oder etwas doch?

Zusammen mit seinem Freund Quirin „Graffiti“ Himsl startet er die Suche nach dem Mörder. Leicht ist es nicht, denn der Tote war nicht sehr beliebt. Viele Verdächtige unter den Ehrengästen – viele Motive, aber es dauert bis sich ein kleiner Lichtstreifen des Erkennens am Horizont zeigt.

„Weißbier-Requiem“ ist nach „Schlachtsaison“ der zweite Krimi um den Brauer und Hobbydetektiv Alfred Sanktjohanser, den alle nur unter dem Namen „Sanktus“ kennen. Der unverwechselbare Schreib- und Erzählstil und der Lachtränen fördernde Humor machen das Lesen auch bei diesem Buch zu einem Genuss. Trotzdem gleitet das Buch nicht ins Kitschige ab, sondern hat einen sehr traurigen Hintergrund.

Der Fall, bei dem der Sanktus diesmal die Kommissarin Sabine „Bine“ Schranner unterstützt ist sehr vielschichtig, sehr gut durchdacht und konstruiert und führt mich bis hinunter ins ehemalige Jugoslawien. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich durchblickt habe, was hier alles im Argen liegt und wo mich die Ermittlungsreise hinführen würde.

Ich lerne die verschiedensten Personen kennen, die sich mir im Laufe der Geschichte immer weiter entwickeln. Ich sehe sie mit ihren verschiedensten Charakteren und ihren Ecken und Kanten bald bildhaft vor Augen. Besonders angetan hat es mir der Wirt Bhupinder mit seinem indischen Akzent. Mein Kopfkino, dass sich ab der ersten Seite eingeschaltet hat, hat sich an einigen Stellen fast überschlagen. Einfach klasse.

Ein interessantes, sehr unterhaltsames und kurzweiliges Buch für alle, die München und das Bier lieben, die die Feinheiten der Braukunst kennenlernen und die einen spannenden Fall lösen wollen.