Rezension

Spannend, interessant und lehrreich – sehr zu empfehlen, aber kein Thriller, sondern ein politischer Roman

Vier Tage in Kabul - Anna Tell

Vier Tage in Kabul
von Anna Tell

Bewertet mit 4 Sternen

Bei dem Thriller „Vier Tage in Kabul“, welcher von Anna Tell geschrieben wurde, handelt es sich in meinen Augen nicht um einen Thriller, sondern um einen politischen Roman. Bei dem Buch handelt es sich um den ersten Roman einer neuen Serie namens „die Unterhändlerin“ und was für mich besonders spannend war, ist die Tatsache, dass die Autorin selbst eine Kriminalkommissarin ist und über Erfahrung im Polizei wie auch im Militär verfügt und dies nicht nur in Schweden. Der Roman ist am 21.08.2018 auf Deutsch im ROWOHLT Verlag erschienen und umfasst 368 Seiten.

 

In Kabul wird ein schwedisches Paar, welches in der Botschaft arbeitet entführt. Es gibt zwar eine Geldforderung, aber keinen Ort an dem dieser überbracht werden soll. Zudem scheint der Botschafter Geheimnisse zu haben. Die Unterhändlerin Amanda Lund hat dadurch keine leichte Aufgabe um das Paar zu finden und am besten lebend. Zudem mischt sich aus noch die Politik ein und will das so wenig Leute wie nur möglich an dem Fall arbeiten. Außerdem findet man in Stockholm die Leiche eines Mitarbeiters des schwedischen Außenministerium der Kontakte nach Afghanistan hatte. Um diesen Mordfall kümmert sich Amandas Chef Bill.

 

Ich habe dem Buch einen Punkt abgezogen, weil mich die Ehe von Bill und die Beziehung von Amanda einfach genervt haben. Ansonsten konnte ich mit beiden Charakteren sehr gut mitfühlen können und fand es sehr spannend ihren Weg zu begleiten. Amanda ist eine mutige und tapfere Frau, die auch beharrlich und stur an ihrer Aufgabe festhält, wenn man ihr Steine in den Weg legt. Das Wichtigste ist in ihren Augen die Wahrheit ans Licht zu bringen. Bills Chef mochte ich auch sehr, vor allem liebte ich ihn als ich merkte wie er mit Politikern umging. Denn sorry, aber diese waren einfach als Idioten dargestellt und ich hoffe sehr, dass unsere eigenen Politiker nicht so dumm sind. Mein Lieblingscharakter war jedoch Tore, den fand ich einfach genial und sehr interessant.

Die Mischung der Nebencharaktere in beiden Ländern fand ich gut und mir hat gefallen, dass man die Leute nicht so einfach in eine Schublade schieben konnte.

 

Das Buch war in einem angenehmen Schreibstil geschrieben und die Kapitel waren nicht zu lang, so dass sich das Buch flüssig lesen ließ. Mir hat sehr gefallen, dass es immer wieder einen Wechsel zwischen Schweden und Afghanistan gab und manchmal in den spannendsten Szenen. Die verschiedenen Orte und Vorgänge wurden sehr gut beschrieben, so dass ich mir alles deutlich vorstellen konnte. Spannend fand ich auch ein wenig über die Hintergründe in Afghanistan zu erfahren. Für mich war es ein spannender Roman, vor allem da ich mich für Politik interessiere und ich diesen Roman wegen der Wichtigkeit die Politik in ihm spielt in dieses Genre einordnen würde, aber Leser die einen Thriller erwarten, müssen meiner Meinung nach enttäuscht sein. Denn mir hat sich nicht entschlossen wieso es sich bei diesem Roman um einen Thriller handeln soll.

 

Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter, vor allem an politisch interessierte Leser.