Rezension

Spannend, magisch, schöner Fantasieroman - nicht nur für Teenager

Das Mädchen, das Geschichten fängt
von Victoria Schwab

Bewertet mit 4.5 Sternen

Die junge Mackenzie Bishop und ihre Eltern wagen einen Neuanfang in einer anderen Stadt, fast ein Jahr nach dem Tod von Ben, dem Sohn und Bruder. Auch der Großvater war schon vor vier Jahren verstorben. Von klein auf hatte er Mac zur Wächterin ausgebildet und mit zwölf Jahren hatte sie eine verantwortungsvolle Aufgabe übernommen. Als Wächterin musste sie entlaufene Chroniken einfangen und wieder zurückbringen in die Welt der Narrows.

Was nun sind Chroniken und was die Narrows? Nun, jeder Mensch hat eine Geschichte, die seines Lebens, die gesammelt werden in einem Buch, seiner Chronik. Die Narrows kann man als Ebene zwischen Leben und Tod beschreiben, eine Zwischenwelt. So war es üblich, dass die Chroniken für immer geschlossen bleiben sollten. Doch das war ab und an nicht der Fall und sie erwachten.

In dieser neuen Stadt beziehen die Bishops ein großes altes Haus, ein ehemaliges Hotel, mit vielen Zimmern, und ebenso vielen Türen. Es wird das neue Reich für die Wächterin Mac. Und gleich am ersten Tag bekommt sie Arbeit, denn wenn Chroniken erwachen, wollen sie wieder zurück – ins Leben.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Mackenzie Bishop, der Hauptcharaktere. Welche Geschichte sich hinter diesem Titel verbirgt, kann man nur erahnen. Auch wenn der Klappentext die ersten Hinweise gibt, es geht hier doch um mehr als nur Fantasie oder Geister.

Die Idee der Story ist großartig und auch gut umgesetzt. Eine Bibliothek voller Geschichten des Lebens. Das, was von uns nach dem Tod verbleibt, unsere Spuren, gesammelt in einem Werk.

Der Leser besitzt Regale voll mit Büchern, ebenfalls Geschichten …

Die Autorin nimmt sich Zeit, es kommt keine Langeweile auf, der Spannungsbogen hält sich vom Anfang bis zum Ende. Doch es ist kein glattes Muster, sie wartet mit einigen Überraschungen auf.

Victoria Schwab bindet das Thema Tod und Verlust und was passieren kann/könnte, sehr gut in ihre Fantasiegeschichte mit ein.

Durch ihren jugendgerechten Schreibstil und die bildhaften Beschreibungen verleiht sie der Geschichte eine ganz besondere Atmosphäre.

Die verschiedenen Charaktere sind gut beschrieben, realistisch und authentisch.

Fazit:

Titel und Cover irritieren, wenn man die Geschichte gelesen hat. Und doch wiederum gefällt mir nach langen Betrachten das Cover. Man kann viel hinein interpretieren, wenn man seinen Gedanken freien Lauf lässt. „Das Mädchen, das Geschichten fängt“ ist ein magisches, spannendes und fantasievolles Jugendbuch, nicht nur für junge Leser, sondern auch für den erwachsenen Leser. Leseempfehlung!