Rezension

Spannend mit einer Länge im Mittelteil

Die Auslese - Nur die Besten überleben - Joelle Charbonneau

Die Auslese - Nur die Besten überleben
von Joelle Charbonneau

Bewertet mit 4 Sternen

Dieses Buch wollte ich eigentlich gar nicht lesen. Als es herauskam hatte ich definitiv erstmal genug von Dystopien. Nun kam ja gerade der zweite Band heraus, ich stand in meinem Lieblingsbuchladen, und liebäugelte doch wieder, weil mich das Cover ansprach. Schwups gekauft, mit nach Hause genommen, angefangen zu lesen und nach 3 Tagen beendet. Was soll ich sagen? Ich bin so froh, dass ich doch nicht widerstehen konnte. Ich bin ziemlich begeistert.

Der Anfang ist einfach nur total spannend. wir befinden uns in einer Welt, die durch nukleare Kriege weitestgehend vernichtet ist. Die Kolonien sind weitestgehend auf sich selbst gestellt und versuchen, den Boden zu renaturieren und die Errungenschaften der modernen Technik wieder zum Laufen zu bringen. Cia wächst relativ behütet in der Five-Lakes-Kolonie mit ihrer Familie auf. Im Laufe des Buches erfährt man, dass in dieser Kolonie extrem viel Wert auf gutes Benehmen und auf Wahrheit und Anständigkeit gelegt wird. Das hat mir sehr gefallen. Cia hat ein breites Wissen erworben, bis sie zur Auslese geht. Sie ist besonnen und sehr weit für ihre 16 Jahre.

Tomas ist ein Schulkamerad Cias und auch bei der Auslese ihr Verbündeter. Tomas kann man als Leser dadurch, dass das Buch aus Cias Perspektive in der Ich-Perspektive erzählt wird, allerdings schlecht einschätzen. Wir wissen nur das, was Cia weiß und das macht ein bisschen Sorge. Man möchte ihm trauen, dann kann man es doch wieder nicht und irgendwie wird man so hin und her gerissen. Aber, lest selbst und bildet euch selbst euer Urteil.

Leider hat die Autorin es nicht geschafft, den Spannungsbogen über das ganze Buch zu halten. Das Buch fängt extrem stark an. Man fiebert mit Cia mit, ob sie zur Auslese zugelassen wird. Dann kommen die ersten 3 Tests in der Universität und die Spannung steigt fast ins unermeßliche. Leider fängt die Geschichte dann, als Cia die 4. Testreihe beginnt, an sich etwas zu ziehen. Ich war schon soweit, mir zu überlegen, was die Autorin wohl in einem halben Buch noch erzählen will, als sie dann aber plötzlich den Spannungsbogen wieder hochreißt. Für mich gerade noch im richtigen Moment. Ab diesem Zeitpunkt bleibt es bis zum Ende spannend und ich habe das Buch wieder genossen.

Was mir noch extrem positiv aufgefallen ist, ist, dass Joelle Charbonneau uns zum Teil mit Fakten versorgt hat, indem sie Cia diese in den Tests beantworten lässt. So hat man nicht das Gefühl, dass einem da langweilige Geschichte vermittelt wird, sondern man fiebert mit Cia, ob sie die richtigen Antworten weiß. Gut verpackt.

Von mir gibt es 4 Sterne für ein Buch, welches stark anfängt, im Mittelteil eine kleine Länge aufweist und dann aber extrem stark endet.