Rezension

Spannend mit Schwächen

Die Mädchen von der Englandfähre - Lone Theils

Die Mädchen von der Englandfähre
von Lone Theils

Bewertet mit 3 Sternen

Nora Sand, Journalistin, stößt per Zufall auf einen alten Fall über zwei Mädchen, die von einer Fähre verschwunden sind. Der Fall wurde nie aufgeklärt, die Mädchen nie gefunden. Nora recherchiert und kommt dabei der Wahrheit so nahe, daß sie selber in Gefahr gerät.

Der Roman ist unglaublich spannend; schreiben kann die Autorin. Der Spannungsbogen baut sich immer weiter auf, um dann in einem fulminanten Finale zu enden. Das Ganze wird abgerundet mit einer kleinen Liebesgeschichte, die eine Fortsetzung erahnen lässt. Dabei bleibt zu hoffen, daß die Autorin die Schwächen des Romans nicht wiederholt.

Denn die sind mir zu zahlreich, um das Buch ohne Bedenken weiterzuempfehlen. Die größte Schwäche des Inhalts ist Kommissar Zufall. In jedem Krimi oder Thriller hilft der Zufall mal mehr oder weniger. Aber Lone Theils reiht hier einen Zufall an den nächsten. Das beginnt mit dem Fund des Koffers, führt über zu zahlreichen Freunden, die auch sofort weiterhelfen können und endet dann im Finale, wo unglaublich viele Zufälle aufeinandertreffen. Ich möchte die hier nicht alle aufzählen, weil ich damit zuviel spoilern würde. Beim Finale wäre auch etwas weniger viel mehr gewesen. Am Ende habe ich mich außerdem noch geärgert, daß einige Fragen nicht beantwortet wurden, einige Erzählstränge nicht konsequent zu Ende gedacht und erzählt wurden.

Fazit:

Wer spannend unterhalten werden will, aber teilweise alle Augen zu machen kann, ist hier sehr gut bedient. Auch wenn der Roman für mich viele Schwächen hat, kann ich mir gut vorstellen, einen Folgeroman zu lesen, weil die Autorin wirklich schreiben kann und hoffentlich aus den Fehlern hier lernt.