Rezension

Spannend, mitreißend und emotional

Das unvollendete Leben der Addison Stone
von Adele Griffin

“Das unvollendete Leben der Addison Stone” von Adele Griffin ist eine außergewöhnliche, fiktionalisierte Biografie einer jungen New Yorker Künstlerin – zusammengesetzt aus zahlreichen Bildern von New Yorker Kunststudenten und umfangreichem Fotomaterial. Der Roman ist am 02. November 2015 im cbt Verlag erschienen, umfasst 224 Seiten in der Printversion und ist als Paperback sowie als eBook erhältlich.

Addison Stone ist eine hochbegabte, dynamische Künstlerin, die in New York lebt und gewagte Kunstwerke in Szene setzt. Ein gefeiertes Wunderkind, das in der Szene schnell zum It-Girl mutiert. Doch ihr Leben endet viel zu früh. Sie war erst achtzehn Jahre alt, als sie eines Abends von der Manhattan Brücke stürzt. War es Selbstmord? Ein Unfall? Oder Mord? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der Roman.

Genie und Wahnsinn liegen oft dicht beieinander
Die faszinierende Geschichte von Addison Stone wird anhand von Interviews mit ihrer Familie, ihren Freunden, ihrer hippen New Yorker Entourage und ihren vergangenen Liebhabern erzählt. Manchmal gibt es auch Ausschnitte aus Interviews, die mit Addy geführt wurden. Durch diese Beschreibungen und Erzählungen bekommt man ein hervorragendes Bild von ihr und ihrem Werdegang. Es beginnt in ihrer Kindheit und endet mir ihrem Tod. Ihre Entwicklung wird beleuchtet und man kann sich selbst eine Meinung zu ihr bilden. So war ich anfangs begeistert von ihrem Talent und ihrer rebellischen Persönlichkeit, doch nach und nach kamen auch schlechte oder besser gesagt dunkle Seiten zum Vorschein, die mich teilweise abschreckten. Doch wie heißt es so schön: Genie und Wahnsinn liegen oft dicht beieinander. Und dies trifft auf Addison definitiv zu.

Fiktion oder Realität?
Obwohl es sich hier um eine fiktive Person handelt, wirkt die Lebensgeschichte absolut authentisch und realistisch. Ich hatte oft das Gefühl, dass ich eine Specialausgabe eines Hochglanzmagazins in den Händen halte, das von einer verstorbenen Künstlerin und ihrem mysteriösen Tod berichtet. Die Frage, was an dem Abend auf der Manhattan Brücke vorgefallen ist, bringt auch ein wenig Krimiflair und Spannung in die Geschichte ein. Dies war wahrscheinlich auch der Grund, warum ich regelrecht in einen Sog geriet und diese Lektüre in kürzester Zeit verschlungen habe. Dieser Roman ist einzigartig, absolut Neu und meiner Meinung nach etwas noch nie Dagewesenes. Daher kann ich vor der Autorin nur den Hut ziehen.

Fazit: Wie eine echte Biografie. Spannend, mitreißend und emotional. Dieser Roman ist mein absolutes Highlight in diesem Jahr und ich kann nur jedem empfehlen, diese außergewöhnliche Geschichte zu lesen.