Rezension

Spannend, packend, aber distanziert und nur für starke Nerven zu empfehlen.

Das Reich des Teufelsfürsten - Silvia Stolzenburg

Das Reich des Teufelsfürsten
von Silvia Stolzenburg

~~Meine Meinung

Ich hatte mich schon sehr auf die Fortsetzung von “der Teufelsfürst” gefreut, da ich wissen wollte wie es mit Vlad, Zehra und den Ulmern weitergeht. Okay, Vlads Geschichte könnte man natürlich auch in einem Sachbuch nachschlagen, aber das macht doch nur halb so viel Spaß.

Der Schreibstil der Autorin ist wieder großartig und sie schafft es einen direkt in das Geschehen zu ziehen, welches an Brutalität den ersten Band bei weitem übertrifft.
 Vlad Draculea hat damals im östlichen Europa gewütet und er hat tausende Menschenleben auf dem Gewissen. Gerade durch seine Tötungsmethode, dem Pfählen, wurde er bekannt. Das Pfählen gehört zu den grausamsten Hinrichtungsmethoden und wird im Buch öfters beschrieben. Nicht nur, dass diese Szenen entsetzlich sind, viel schlimmer finde, dass das ja damals wirklich so geschehen ist und daran musste ich beim Lesen immer wieder denken. Wenn die Szenen wenigstens nur Fiktion wären, wäre das ganz halb so schlimm.
 Deswegen möchte ich darauf hinweisen, dass dieser Roman nichts für schwache Nerven ist!
 Ich habe schon einige Thriller gelesen, in denen es brutal und blutig zuging, aber dieses Buch musste ich doch ab und zu zur Seite legen, denn die Szenen sind nicht so leicht wegzustecken.

Während es im ersten Band noch die drei großen Handlungsstränge (Ulm, Zehra, Vlad) gab, hat sich dies im Nachfolger ziemlich verschoben. Von Zehra bekommt man leider fast gar nicht mehr mit, dafür sind Vlad und sein Sohn sehr in den Vordergrund gerückt. Am meisten haben mir die Ulmer gefehlt. Diesen Handlungsstrang fand ich sehr interessant und er konnte Vlads Grausamkeiten immer ein wenig abmildern. Er macht nur noch ca. 1/3 des Buches aus und gerade zum Schluss wird er für meinen Geschmack etwas zu schnell abgehandelt. Gut, dass Silvia Stolzenburg noch eine Ulm-Trilogie geschrieben hat.

Natürlich hat sich die Geschichte der Charaktere weiterentwickelt, allerdings sind seit dem ersten Band 8 Jahre vergangen, wodurch es neue Charaktere gibt, u.a. Vlads und Zehras Sohn. Mir hat so ein bisschen der Zug zu den Personen gefehlt, was vorher nicht so war. Dies liegt allerdings auch daran, dass die Personen, zu denen ich vorher einen Bezug hatte, in diesem Band zu kurz gekommen sind. Natürlich muss Vlads Geschichte im Vordergrund stehen, schließlich geht es um seine Geschichte, allerdings konnte ich mich mit ihm überhaupt nicht mehr anfreunden. Teilweise konnte ich sein Handeln als Kind/Jugendlicher/junger Erwachsener verstehen, in diesem Band ist sein Handeln nur noch als irre und krank zu bezeichnen – so wie er halt war.

Fazit

Silvia Stolzenburg hat einen authentischer und brutalen historischen Roman (bzw. einen Zweiteiler) über Vlad Draculeas Leben geschrieben. Da es sich nicht um Fiktion handelt, wird einem die Grausamkeit sehr deutlich vor Augen geführt. Spannend, packend, aber distanziert und nur für starke Nerven zu empfehlen.