Rezension

Spannend, spannender, Ambrosia

Das Ambrosia-Experiment - Volker Dützer

Das Ambrosia-Experiment
von Volker Dützer

Bewertet mit 5 Sternen

Spannend, spannender, Ambrosia

Protagonistin Jule Renz hatte als Kind ein sehr traumatisches Erlebnis, lebt sehr zurückgezogen und braucht dringend ihre gewohnte Ordnung. Ihr Verhalten erinnert an das eines Autisten. Als sie einen Mord beobachtet, gerät ihr geregeltes Lebens aus den Bahnen. Nichts ist mehr so, wie sie es gewohnt ist und das macht ihr eine Mordsangst. Sie traut ohnehin nur sehr wenigen Menschen.

Kommissar Lucas Prinz wurde ganz frisch nach Koblenz zwangsversetzt, als der Mord geschieht. Diese Stelle ist seine letzte Chance.

Seine Kollegen sind der Ansicht, es handele sich bei dem Fall um einen Unfall und nicht um Mord. Doch Prinz findet Hinweise, dass diese Annahme falsch ist. Und außerdem ist da noch Jule, die seltsame Zeugin. Als dann auch noch alte Menschen aus Jules Umgebung verschwinden, kann Prinz quasi riechen, dass hier etwas ganz gewaltig faul ist. Nach und nach gewinnt er Jules Vertrauen und gemeinsam versuchen die beiden herauszufinden, was hier passiert und kommen einem enormen Verbrechen auf die Spur.

Plötzlich ist nichts mehr so, wie es war, und Jule und Prinz geraten selbst in große Gefahr.

Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen und ich kann es jedem Thriller-Fan nur ans Herz legen. Volker Dützer hat meiner Meinung nach hier einen Thriller allererster Güte geschrieben. Die Spannung bleibt von der ersten Seite bis zum Schluss erhalten. Jedes Kapital beantwortet offene Fragen, endet aber wieder mit neuen Fragen. Dadurch ist es nicht einen Moment langweilig und ich als Leser hatte das Bedürfnis, sofort das nächste Kapitel zu lesen um zu wissen, wie es weitergeht.

Der Autor hat nach meiner Einschätzung auch genügend Hintergrundinformationen medizinischer, psychologischer und polizeidienstlicher Art recherchiert. Die Geschichte klingt glaubwürdig und ist schlüssig. Die Charaktere sind sehr gut dargestellt. Dadurch, dass die Protagonisten selbst auch Fehler begehen und entsprechende Stärken und Schwächen haben, wirken sie sehr authentisch und menschlich. Die Darstellungen von Orten und Tatorten sind sehr detailliert.

Unerwartete Wendungen sind typisch für diesen Thriller. Der Leser weiß nie, was als nächstes kommt und wird immer wieder überrascht. Das finde ich grandios, dabei ist auch noch alles logisch und schlüssig aufgebaut und absolut fesselnd geschrieben. Es sind zwar kleine Schwächen vorhanden, die mich aber absolut nicht gestört haben (z.B. hätte ich am Ende gerne gewusst, was aus einer Nebenperson geworden ist, die ebenfalls bedroht wurde. Außerdem waren manche Wege, die die Protagonistin gegangen ist, nicht so ganz nachvollziehbar, weil ich den Schauplatz Koblenz sehr gut kenne.).

Ich gebe dem Roman dennoch 5 von 5 Sternen und eine absolute und uneingeschränkte Leseempfehlung, weil ich mich wunderbar unterhalten gefühlt habe. Spannung ist garantiert.