Rezension

Spannend und auch heute noch akuell

Das Tal der Puppen - Jacqueline Susann

Das Tal der Puppen
von Jacqueline Susann

Bewertet mit 4 Sternen

1945: Die junge Anne möchte ihrer Heimatstadt entfliehen und träumt von einem unabhängigen Leben in New York. Dort beginnt sie, bei dem bekannten Staranwalt Henry Bellamy zu arbeiten und lernt Neely und Jennifer kennen, die beide ganz nach oben wollen. Bald schon geraten alle drei in einen Strudel des Erfolgs, der nicht nur gute Seiten in ihnen hervorbringt... .
Jacqueline Susan hat diesen Roman vor über 50 Jahren veröffentlicht, aber er hat nichts an Aktualität und Brisanz verloren. Auch wenn viele Szenen darin die Leute heute nicht mehr so schockieren wie früher, sieht man doch noch sehr deutlich, wie schwer der Aufstieg zum erfolgreichen Star ist und zu welchen Mitteln dabei gegriffen wird.
Anne ist die eigentliche Protagonistin des Buches und war auch meine Lieblingsfigur. Sie kommt zwar gerade zu Anfang ein wenig naiv rüber, aber sie hat das Herz am rechten Fleck und ist für die damalige Zeit sehr modern eingestellt. Sie möchte nicht wie alle anderen Frauen in ihrem Alter jung heiraten, sondern unabhängig sein. Leider gerät sie im Verlauf der Handlung immer wieder an falsche Menschen und begegnet dem verhängnisvollen Lyon Burke.
Während Anne einfach Klasse besitzt, sind ihre Freundinnen Neely und Jennifer immer nur auf ihren eigenen Vorteil aus. Gerade an den beiden kann man später sehr gut sehen, wie schnell der Erfolg einem zu Kopf steigen kann und das dann oft nur noch Drogen und Schlafmittel helfen, um tagsüber die gewohnte Leistung abrufen zu können.
Jacqueline Susann schreibt sehr flüssig und obwohl das Buch mit seinen ca. 600 Seiten sehr dick ist, kann man es verhältnismäßig schnell durchlesen. Man möchte einfach immer wissen, wie es mit den Figuren weitergeht und was als nächstes passiert. So ist das Buch nie langatmig, sondern regelrecht spannend und auch unterhaltsam.
Jedoch gibt es auch Stellen im Roman, wo ich kurz das Buch zuschlagen musste, weil es dann doch ein bisschen viel war. 
Insgesamt ist ,,Das Tal der Puppen" ein spannender und wie ich finde auch realistischer Roman, der einfach zeigt, wie es oft wirklich im Showbusiness aussieht. Gerne empfehle ich das Buch hier weiter.