Rezension

Spannend und bedrückend

Die Krieger -

Die Krieger
von Martin Maurer

Bewertet mit 5 Sternen

Nick Marzek zog von Berlin nach München. Er wollte neu anfangen und den Tod seiner Frau auf diese Weise überwinden. Es war im Jahr 1984 als ein verheerender Brandanschlag die Ermittler der Polizei Münchens auf den Plan rief. Nicht nur Nick geht von einem Revierkampf zwischen Zuhältern und weiterer Männer vom „Untergrund“ aus. Aber nachdem ein Bekennerschreiben eintrudelt, sieht die Sache völlig anders aus. Nick und Graziella müssen nach Italien und dort auf Spurensuche gehen. Das Besondere an der Reise ist die Tatsache, dass Graziella Putzfrau und keine Kommissarin ist.

 

Die ersten Seiten waren für mich recht mühsam zu lesen. Mir kam es vor, wie bei der Serie „Kriminaldauerdienst“. So viele Namen und verschiedene Schauplätze mussten erst mal zugeordnet werden. Nach etwa 50 Seiten dann war ich froh, dass ich das Buch nicht zur Seite legte. Die Spannung war wirklich atemberaubend und die Beschreibung der Zeit um 1984 authentisch. Sponsoren zahlten damals 7 Millionen DM, ein Betrag, der heute unvorstellbar niedrig ist. Die Menschen rauchten ständig und niemand störte sich daran. Kranke Lungen und Bronchien gab es wohl noch nicht. Wer nach Italien reiste, musste Devisen tauschen und hoffte immer, dass er die Lira günstig erwerben konnte.

 

Was mir ebenfalls gut gefiel, das war die Beschreibung der Historie einiger Sehenswürdigkeiten Italiens. Dazu gehört auch der Mailänder Dom, den ich durch das Lesen von „Die Krieger“ kennenlernte. Auch die Gefahr durch Nationalsozialisten gab es damals häufig und in Norditalien hielten sich viele von denen auf. Und was mich am meisten beeindruckte, das, was der Autor hier beschreibt, geschah tatsächlich. Bis heute wissen viele Italiener davon und immer mal wieder nehmen sich Journalisten dieser Geschichte an. Also, fünf Sterne und eine Leseempfehlung ist mehr als verdient.