Rezension

Spannend und berührend

Die Schweigende - Ellen Sandberg

Die Schweigende
von Ellen Sandberg

Bewertet mit 5 Sternen

Nach "Der Verrat" ist "Die Schweigende" das zweite Buch der Autorin Ellen Sandberg, das ich gelesen habe. Dabei hat mir der aktuelle Roman sogar noch besser gefallen. 
Ausgangspunkt der Geschichte ist der überraschende Tod von Jens, dem Ehemann von Karin, nach über 50 gemeinsamen Ehejahren. Kurz vor seinem Tod nimmt Jens seiner Tochter Imke das Versprechen ab, nach einem Peter zu suchen. Als Imke ihre Mutter Karin darauf anspricht, gibt diese vor, keinen Peter zu kennen. Da Imke ihr nicht glaubt, stellt sie eigene Nachforschungen an und entdeckt eine Familientragödie.
Ellen Sandberg erzählt die Geschichte abwechselnd aus der Perspektive von Karin sowie deren drei Töchtern Geli, Imke und Anne. Außerdem werden in Rückblenden nach und nach die Ereignisse des Jahres 1956 offengelegt. Hierbei gelingt es der Autorin hervorragend, die Leserinnen und Leser an die Geschichte zu fesseln, so dass man das Buch am Ende kaum noch aus der Hand legen möchte. Zudem wirft das Buch ein Schlaglicht auf die Moralvorstellungen der 50`er-Jahre und die furchtbaren Verhältnisse in damaligen Erziehungsheimen. Ein ebenso spannender wie berührender Roman, den ich absolut empfehlen kann.