Rezension

Spannend und düster

Das Schwert der Totengöttin - Katharina V. Haderer

Das Schwert der Totengöttin
von Katharina V. Haderer

Bewertet mit 5 Sternen

Sergent Erik Zejn wird von seinem Posten in der Hauptstadt degradiert und in das kleine Dorf Svonnheim geschickt. Hier scheint es zunäst alles idyllisch und ruhig zu sein und die Langeweile überkommt ihn. Bis ihm die “Hexe” Mirage deBois begegnet und er alles daran setzt, sie zu verhaften, denn sie scheint eine Nekromantin zu sein. Oder wie kommt es, dass sich plötzlich die Toten aus ihren Gräbern erheben und Svonnheim aufsuchen. Zwar behaupten die Einwohner des Dorfes, dass all das schon einmal geschehen ist, doch Zejn glaubt ihnen zunächst nicht. Doch Mirage setzt alles daran, ihre Unschuld zu beweisen, allerdings wissen weder Mirage noch Zejn, dass nicht nur die Toten ihre Feinde sind.

Meine Meinung

Hach, das Cover, das hat es mir altem Coverfetischisten ja gleich wieder auf dem ersten Blick angetan und die Geschichte dahinter klingt auch richtig gut.
Aber ich habe mit “Das Schwert der Totengöttin” gleich eine Geschichte erhalten, die meine Erwartungen bei weitem übertroffen hat. Katharina von Haderer schreibt sehr bildlich, was vor dem inneren Auge so manch ein grausiges Detail entstehen ließ, wenn sich die Toten in Svonnheim erhoben. Also für zartbesaitete vielleicht nicht ganz so geeignet. Ich fand das aber extrem spannend und ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Die Seiten flogen nur so vorbei und ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung, die aber leider erst im nächsten Jahr erscheinen wird.
Das Worldbuilding ist hier gelungen. Wir befinden uns in einer mittelalterlich anmutenden Welt, in der Magie und Hexerei verpönt sind. Doch gerade als die Toten den Lebenden Besuch abstatten, wird alles noch ein wenig düsterer und finsterer.
Damit steigt dann aber gleich die Spannung so richtig mit an, wobei hier schon der Beginn so interessant ist, dass man schnell in den Bann der Geschicht gerät. Es gibt viel Action und auch grausige Szenen und für mich wurde es zu keiner Zeit langweilig. Als Sprache in Tradea wählt die Autorin Französisch, was hier immer wieder in einzelnen Begriffen oder Sätzen auftaucht. Doch der Zusammenhang ist immer gegeben, auch wenn man die Sprache nicht beherrscht, sind die Worte schlüssig.
Erzählt wird die Geschichte aus wechselnder Perspektive zwischen dem Sergent Erik Zejn und Mirage deBois, die von Zejn als Hexe bezeichnet wird, dabei ist sie eigentlich eine Alchemistin. Beide Charaktere sind mir von Beginn an sympathisch und auch wenn sie grundverschieden sind, haben sie beide eigentlich das gleiche Ziel.
Mirage deBois, die Alchemistin, ist ein eher menschenscheuer Charakter. Sie lebt allein und zurückgezogen in ihrer Hütte am Rande Svonnheims. Doch sie ist auch die erste, die spürt, was in Svonnheim vor sich geht. Ihre Kenntnisse der Alchemie sind umfangreich, was Sergent Zejns Misstrauen gleich hervorruft. Zejn ist durch und durch Soldat, dem es extrem schwer fällt, in dem kleinen Ort Fuß zu fassen und sich mit den, auf den ersten Blick für ihn, einfältigen Bewohnern anzufreunden. Doch in Zejn ruht, genauso wie in Mirage, ein Geheimnis. Da beide später das gleiche Ziel haben, müssen sie irgendwie miteinander klar kommen und da sind Konflikte vorprogrammiert. Tatsaächlich bringt das so manch einen Schmunzler, was das gesamte Geschehen mit auflockert.
Neben den beiden Protagonisten gibt es zahlreiche Nebencharaktere, die immer wieder die Handlung voran treiben und alles spannend und glaubwürdig macht.

Mein Fazit

Ein absolutes Highlight, das mir richtig gut gefallen hat und wirklich spannende Lesestunden bereitet. Viel Tempo, Action, teils grausig detailliert beschriebene, wiederauferstandene Tote und vieles mehr sorgten dafür, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte. Wer das Buch noch nicht auf dem Schirm haben sollte, der sollte es unbedingt genauer betrachten. Für mich ein mega spannendes Fantasyhighlight! Ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung!