Rezension

spannend und eindrucksvoll

Eine Familie in Deutschland 01. Zeit zu hoffen, Zeit zu leben - Peter Prange

Eine Familie in Deutschland 01. Zeit zu hoffen, Zeit zu leben
von Peter Prange

Bewertet mit 5 Sternen

Peter Prange – für mich ein Garant empfehlens,- und lesenswerter Literatur.

Der zweite Teil zur Familie Ising und Fallersleben entführt uns in die Zeit des zweiten Weltkrieges, als nicht nur Deutschland, sondern bald auch fast die ganze  Welt in den unglaublichen Wirren des zweiten Weltkrieges versinkt.  Während Horst, der ein glühender Anhänger des Nationalsozialismus  ist, hat  sein Bruder Georg, der als Ingenieur bei Porsche arbeitet, keinerlei politische Ambitionen, sondern entwickelt mit Herzblut Kraftfahrzeuge und frönt den Frauen. Wlli, der Nachzügler der Familie, wird immer mehr zum Sorgenkind und die beiden Töchter, Charly und Edda haben auch nicht ganz einfache Schicksale. Während Charly  einen nicht ganz einfachen Weg als Ärztin geht, geht Edda ebenfalls einen sehr problematischen Weg. Wie werden ihrer aller Wege gerade in dieser sehr schwierigen und unwägbaren Zeit enden?

Wechselnd erzählt er die Erlebnisse der einzelnen Protagonisten  und schwenkt immer dann, wenn die Spannung den Leser zu übermannen droht, zu einem anderen der Protagonisten, so entsteht eine Grundspannung, der den Leser beim Lesen nicht innehalten lässt. Der Roman ist dabei flüssig, leicht lesbar und wunderbar recherchiert und nimmt den Leser von Beginn an mit in eine der dunkelsten Epoche der deutschen Geschichte, die Peter Prange  so packend und fesselnd erzählt, dass man als Leser das Gefühl hat, dabei gewesen zu sein, man spürt die Stimmungen der einzelnen Personen und auch der damaligen Zeit. Faszinierend ist für mich die hervorragende Recherche zum Thema, wenngleich in manchen Kapiteln ein paar wenige Längen sind, die meines Erachtens der Geschichte geschuldet waren, denn neben Leni Riefenstahl, Göring, Porsche und Anton Piëch, der das VW-Werk leitet lässt er auch Dietrich von Choltitz, der Stadtkommandant von Groß-Paris war, gelungen mit in dieses historische Epos einfließen.  Er schildert aber auch die panische Angst der Juden in Arbeitslagern, auf den montäglichen Deportationslisten nach Auschwitz zu stehen und den absolut menschenverachtenden Umgang der Wärter mit den dort ankommenden Juden schonungslos.

Für mich einer der herausragenden Romane des Jahres 2019 mit einer klaren Leseempfehlung für jeden geschichtlich interessierten Leser.