Rezension

Spannend und fesselnd (aber auch etwas grausam)

Feuerland - Pascal Engman

Feuerland
von Pascal Engman

Bewertet mit 4 Sternen

In der schönen Landschaft Feuerlands geschieht Grausames...

„Feuerland“ von Pascal Engman war für mich bereits das 2.Buch dieses Autors. Ein Vergleich der Bücher fällt mir schwer, die Thematik ist vollkommen unterschiedlich. Im hinteren Klappentext steht, dass „Feuerland“ der erste Band einer Thriller-Serie um die Kriminalkommissarin Vanessa Frank sei – das hatte ich beim Lesen noch nicht richtig realisiert – aber es freut mich sehr!

Das Buch ist – genau wie „Der Patriot“ - in verschiedenen Handlungssträngen geschrieben, bei denen ich als Leserin zuerst keinerlei Zusammenhänge erkennen konnte – aber so ganz langsam und behutsam beginnen wir Leser*innen die Puzzleteile zusammenzufügen und haben den „Aha“-Effekt und können das große Finale atemlos mitverfolgen.

Vanessa Frank hielt ich anfangs für eine „arrogante und eingebildete Ziege“, die nur sich selbst und ihre persönliche Befindlichkeit wichtig nimmt. Aber ich musste schnell Abbitte leisten: je weiter die Geschichte voranschritt, habe ich sie immer besser verstanden – zum Schluss war sie mir richtig sympathisch und ich wäre gern mit ihr befreundet!

In Nicolas habe ich mich sofort etwas verliebt, bei ihm erfahren wir, dass er nicht nur gute Seiten hat (ja, zugegeben: er hat leider auch Straftaten begangen – aber eigentlich für einen „guten Zweck“), aber trotzdem empfand ich ihn als „Hoffnungsträger“ (und mein Gerechtigkeitsempfinden hat beide Augen fest zugedrückt!).

Ja, und andere Protagonisten mochte ich gar nicht und daran änderte sich nichts, es wurde eher schlimmer (aber man muss ja nicht alle mögen) – und einen Handlungsstrang empfand ich als sehr grausam, aber es war eben genau der, auf dem der Thriller aufgebaut ist. Er ist nach Engman-Manier sehr realistisch beschrieben – und ich bezweifle überhaupt nicht, dass es sich so oder ähnlich tatsächlich in der Realität zugetragen hat (oder gar noch zuträgt). Aber Realität ist eben manchmal schwer zu ertragen...

Ich glaube, zur Geschichte selbst möchte ich nichts schreiben, denn der Sinn von Thrillern besteht ja im Überraschungsmoment für die Leser*innen, deshalb denke ich: jedes Wort wäre eines zu viel!

Obwohl ich eigentlich kein „Cover-Typ“ bin, muss ich positiv vermelden, dass ich die Haptik hier gut gelungen finde: der Titel des Buches und der Name des Autors sind erhöht und glitzern etwas – mir hat es gut gefallen und es fühlt sich gut an, wenn man das Buch in der Hand hält. Der Schreibstil ist flüssig, angenehm zu lesen und sehr bildhaft, ich konnte mir Landschaften und Szenen gut vorstellen.

Pascal Engman war Journalist, der Übergang zum Autor ist ihm m.E. gut gelungen. Mir hat das Buch gut gefallen, ich fand es sehr spannend und es hat mich zeitweise regelrecht gefesselt. Auf jeden Fall werde ich den Weg dieses Schriftstellers weiterhin verfolgen und hoffen, dass „Feuerland“ tatsächlich der Auftakt einer Serie um Vanessa Frank – meiner neuen Freundin – ist. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!