Rezension

Spannend und geschickt konstruiert

Seelenfeindin - Sabine Trinkaus

Seelenfeindin
von Sabine Trinkaus

~Klappentext:
Nadja Schönberg ist eine erfolgreiche Psychiaterin in einer Privatklinik, doch eine Patientin gibt ihr Rätsel auf: Sie scheint unter Verfolgungswahn zu leiden, wirkt aber psychisch völlig gesund. Was, wenn ihr Wahn Wirklichkeit ist. Immer tiefer gerät Nadja in ein verstörendes Spiel um Lüge und Wahrheit – in dessen Mittelpunkt sie selbst zu stehen scheint.

Inhalt:
Dr. Nadja Schönberg ist eine Psychiaterin, die selbst einige psychische Probleme hat, da eine ihrer vorherigen Patientinnen Selbstmord begangen hat. Der Freund dieser Patientin beschuldigte Nadja Schönberg, Schuld an deren Tod gewesen zu sein, doch sie wurde vor Gericht freigesprochen. Trotzdem leidet sie unter Schuldgefühlen und Panikattacken. Dann wird in der Elbmarsch-Klinik, in die sie gewechselt hat, eine prominente Patientin aufgenommen, Konstanze Friedrichs, die angeblich von ihrem Ex gestalkt und bedroht wird. Najda hat bei den Gesprächen mit Konstanze eigentlich das Gefühl, eine gesunde Frau vor sich zu haben. Doch die Erzählungen von Konstanze widersprechen sich immens mit denen ihres Ex und Najda hat noch keine Ahnung, wer von beiden hier ein böses Spiel spielt. Sie gerät immer mehr zwischen die Fronten, lässt sich beeinflussen und wird immer tiefer in den Strudel dieses verstörenden Spiels hineingezogen.

Meinung:
Sabine Trinkaus baut geschickt ein Lügengerüst auf, in dem man als Leser nicht durchschaut, wer hier der Böse und Lügner ist. Mal tendierte ich zu Konstanze Friedrichs, dann wieder zu ihrem Ex Klaus Wolfert. Selbst die zurückhaltende Regine Geiger hatte ich zwischenzeitlich in Verdacht. Auch die eigenen persönlichen Probleme von Dr. Nadja Schönberg gaben mir zu denken, da man einer Psychiaterin mit solchen eigenen emotionalen und psychischen Problemen diesen Fall von Konstanze Friedrichs hätte gar nicht übergeben dürfen.
Diese für mich schon eher als Psychothriller einzustufende Story war sehr gut aufgebaut und umgesetzt. Auch der Schreibstil gefiel mir sehr gut, diesen kannte ich bereits von dem Krimi „Schnapspralinen“ von Sabine Trinkaus, welcher mir auch sehr gut gefallen hatte.

Fazit:
Leider war für mich im letzten Drittel des Buches Dr. Najda Schönberg teilweise so naiv dargestellt, mit unrealistischen Handlungen die ich überhaupt nicht nachvollziehen konnte, dass dies leider meine Begeisterung etwas getrübt hat.
Trotzdem ein spannender und fesselnder Thriller mit einer tollen und geschickt konstruierten  Story.