Rezension

spannend und grausam zugleich

Der Hexenschöffe - Petra Schier

Der Hexenschöffe
von Petra Schier

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt: Eine wahre Geschichte aus dunkler Zeit Anno 1636 ist ganz Deutschland vom Hexenwahn ergriffen. Schon einige Jahre zuvor traf es auch das beschauliche Rheinbach – eine Zeit, an die sich keiner gern erinnert. Und nun hat der Kurfürst den Hexencommissarius erneut in die Stadt beordert. Hermann Löher, Kaufmann und jüngster Schöffe am Rheinbacher Gericht, hat Angst um Frau und Kinder. Sein Weib Kunigunde gehört zur «versengten Art»: Angehörige ihrer Familie wurden damals dem Feuer überantwortet. Löher glaubt nicht an Hexerei und an die Schuld derer, die vor Jahren den Flammen zum Opfer fielen. Eine gefährliche Einstellung in diesen Zeiten. Als die Verhaftungswelle auch auf Freunde übergreift, schweigt der Schöffe nicht länger. Und schon bald beginnt für ihn und seine Frau ein Kampf gegen Mächte, die weit schlimmer sind als das, was man den Hexen vorwirft ...

Die Autorin:
Petra Schier, Jahrgang 1978, lebt mit ihrem Mann und einem Schäferhund in einer kleinen Gemeinde in der Eifel. Sie studierte Geschichte und Literatur und arbeitet mittlerweile als freie Lektorin und Autorin. Schon in ihren ersten beiden Romanen «Tod im Beginenhaus» und «Mord im Dirnenhaus» löste die Apothekerin Adelina mit Scharfsinn und Dickköpfigkeit Kriminalfälle im mittelalterlichen Köln.

Meine Meinung:
Dieses Buch ist unterhaltsam aber auch grausam zugleich. 
Petra Schier ist es super gelungen, die wahre Geschichte um Hermann Löher authentisch nachzuerzählen und den Leser auf eine sehr emotionale und spannende Reise in das 17. Jahrhundert mitzunehmen. 
Die Vorgehensweise der Hexenfolter und der allgemeinen Vorgehensweise bei Hexenprozessen ist sehr genau geschildert und an einigen Stellen dreht einem sich richtig der Magen um. Man bekommt gut mit, wie einfach und schnell es damals ging jemanden als Hexe/Zauberer hinzustellen. Passte einem die Nase des Nachbarn nicht - war er halt ein Zauberer.
Abgerundet wird die Geschichte mit Auszügen aus der Klageschrift von Hermann Löher an den Kapitelanfängen. Diese wurden nicht aus der alten Sprache übersetzt und es ist nicht immer einfach die damalige Schreibweise zu lesen. Alte Wörter und Sätze wurden auch gut in die Geschichte eingebunden, so dass man sich in die Zeit der Hexenprozesse zurückversetzt fühlt.
Der Epilog schließt an den Prolog an und rundet somit das Buch ab. Im Nachwort werden die historischen Bräuche und Traditionen des Buches genauer erklärt und einen kurzen Überblick über die Entstehungsgeschichte bekommt man auch.

Fazit:
Wer historische Romane so liebt wie ich für den ist "Der Hexenschöffe" ein unbedingtes Muss.