Rezension

Spannend und gruselig

Darkmere Summer - Helen Maslin

Darkmere Summer
von Helen Maslin

Bewertet mit 4 Sternen

Ich habe das Buch auf der Leipziger Buchmesse geschenkt bekommen und Helen Maslin hat es mir auch gleich signiert. Viel zu lange lag es jetzt auf meinem SuB, weil noch ein paar Bücher dazwischen kamen. Bereits nach 120 Seiten wusste ich, dass dieses mal wieder ein Buch werden würde, dass 5 Sterne erhält. Am Ende habe ich dann aber einen Stern abgezogen. Warum… lest selbst…

Helen Maslin hatte mich schon auf den ersten paar Seiten in den Bann der Geschichte gezogen. Kate ist unheimlich sympathisch und lässt den Leser sehr nah an sich heran. Bereits nach wenigen Seiten hat man das Gefühl, sie in und auswendig zu kennen. Sie ist die treibende Kraft in der Geschichte. Sie ist diejenige, die aus der Ich-Perspektive erzählt und die versucht, das Geheimnis von Darmere Castele zu ergründen.

Leo ist ein absolutes A… Sorry, aber es ist, wie es ist. Er war mir von der ersten Sekunde an unsympathisch. Ich hatte Schwierigkeiten, zu ergründen, was Kate an ihm findet. Aber, das ist wohl so eine typische Bad-Boy-Nummer, auf die einige Frauen in einem gewissen Alter einfach abfahren. Die Verbindung zwischen Leo und Jackson, die sich erst ganz am Ende herausstellte, fand ich stimmig.

Jackson ist der Traumtyp dieses Buches. Ein bisschen blass, was die Figur angeht, aber sehr sympathisch. Über Leo gibt es eigentlich nichts zu meckern. Er hätte vielleicht noch ein bisschen mehr Persönlichkeit haben dürfen.

Richtig gut gefallen hat mir auch der Erzählstrang um Elinor. Die Geschichte fand ich fast noch spannender, als die um Kate, wenn auch auf völlig andere Weise. Elinor hat mir unendlich leid getan. Sie ist eigentlich nur dafür da, die Wünsche ihrer Eltern zu erfüllen und einen reichen Mann zu heiraten. Was sie selber sich vom Leben wünscht ist absolut irrelevant. Auch Elinor erzählt in der Ich-Perspektive.

Die Geschichte insgesamt ist sehr spannend geschrieben, so dass man das Buch gar nicht aus der Hand legen mag. Helen Maslin hat einen Schreibstil, der mich glauben ließ, auch in Darkmere Castle zu sein. Ich konnte fast selbst die Zitronen-Verbene riechen. Helens Schreibstil ist allerdings auch sehr gruselig. Die Stelle, an der Kate alleine auf Darkmere Castle zurück bleibt (wer das Buch gelesen hat weiß, welche ich meine) habe ich abends um halb Elf gelesen. Ich hatte echte und richtige Angst. Ich wohne ja alleine und ich habe mich wirklich doll gegruselt. Ich war am überlegen, ob ich die Haustür abgeschlossen habe, konnte mich aber nicht überwinden nochmal aufzustehen und nachzuschauen. Ich hatte so Angst, dass ich überlegt habe die Nacht bei meinen Eltern zu verbringen. Ein bisschen peinlich mit 35 Jahren, aber das war wirklich so. Ich hab dann die Decke über den Kopf gezogen und irgendwie geschlafen. So muss das sein! Genau das macht für mich einen tollen Schreibstil aus.

Was mir absolut nicht gefallen hat, dass war die Tatsache, dass die jungen Leute jeden Abend ihren Joint geraucht und gesoffen bis zum umfallen haben. Das schien in diesem Buch völlig normal zu sein und das ist etwas, was ich aufs Schärfste verurteile. Ich weiß, dass einige es hart finden werden, dass ich dafür einen Stern abziehe, aber ehrlich gesagt ist das noch milde und so milde war ich nur, weil die Geschichte, der Schreibstil und die Charaktere einfach so toll gestaltet sind. Normalerweise würde ich von diesem Buch abraten.

Also, 4 Sterne für eine wunderbare Geschichte, die mich in ihren Bann gezogen hat. Ein toller Schreibstil und wunderbare Charaktere machen dieses Buch zu einem Highlight.