Rezension

Spannend und lehrreich

Winter der Welt - Ken Follett

Winter der Welt
von Ken Follett

Bewertet mit 4 Sternen

Ein Jahrhundert Zeitgeschichte in einer Trilogie zu erzählen, ist ein unglaublich anspruchsvolles Unterfangen und auch eine wirklich tolle Idee. Ich ziehe meinen Hut vor Herrn Follett.

„Der Winter der Welt“ ist der zweite Teil dieser Trilogie und behandelt die Zeit von 1930-1947. Man erlebt die Anfänge des Nationalsozialismus, den zweiten Weltkrieg und die Nachkriegszeit anhand einzelner Schicksale.
Hier geht es jetzt um die Kinder der Protagonisten, die man im ersten Band kennengelernt hat. Da ist z.B. Lloyd, ein Politiker aus England, Carla, eine deutsche Krankenschwester, Wolodja, ein russischer Spion und Daisy, ein Partygirl aus Amerika. Sie haben alle eine Geschichte, Familie, Freunde und eine Verbindung zueinander. Eingangs hat man wirklich einiges an Personal und Hintergründen zu verdauen. Es lohnt sich aber, sich da durchzubeißen. Man bekommt einen wunderbaren Gesamteindruck von der Situation in Europa. Faschismus war europaweit verbreitet und beliebt, die logische Konsequenz aus der Weltwirtschaftskrise.

Dieses Buch erzählt ein Stück Weltgeschichte eindringlich und lebendig. Man liest eine aufregende Geschichte und lernt gleichzeitig viel dazu.
Es wurde unglaublich akribisch recherchiert. Vielleicht hätte man das ein oder andere nicht gar so detailliert ausführen müssen.
Trotzdem, denke ich, diese Trilogie sollte ein Standardwerk für Liebhaber historischer Romane sein.