Rezension

spannend und mit faszinierendem Grundkonzept

24 Stunden - Greg Iles

24 Stunden
von Greg Iles

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung:
24 Stunden - so lange dauern in der Regel die perfekt geplanten Entführungen eines Kidnapper-Trios. Die schockierten Eltern zahlen das geforderte Lösegeld, und die geraubten Kinder gelangen wohlbehalten nach Hause. Doch im Fall der kleinen Abby Jennings verläuft nichts nach Plan: Denn das entführte Mädchen benötigt dringend ein lebensnotwendiges Medikament, und ihre Eltern gehören nicht zu der Sorte von Menschen, die sich widerstandslos geschlagen geben. Die Jagd nach den Kidnappern wird zu einem Kampf auf Leben und Tod ...

Meinung:
Eigentlich bin ich ja nur durch Zufall auf dieses Buch aufmerksam geworden, doch die Kurzbeschreibung klang wirklich spannend. Ein perfektes Verbrechen und dann noch ein krankes Kind, welches ohne Medikamente sterben könnte, das hat mich schon sehr interessiert.

Die Geschichte beginnt mit einem Prolog, bei dem man Zeuge wird, wie gerade eine Entführung für alle Seiten zufriedenstellend beendet wird. Danach gibt es einen Zeitsprung von einem Jahr und man lernt Familie Jennings kennen. Es wird ziemlich schnell deutlich, dass die Ehe der Jennings nicht mehr so gut läuft, doch als die 5jährige Abby entführt wird, wird dies alles zur Nebensache.

Die Planung des Verbrechens selbst hat mich eigentlich echt fasziniert. Drei Opfer und für jedes einen anderen Kidnapper, an einem anderen Ort und eigentlich keine Chance da gut herauszukommen, außer wenn die Forderungen erfüllt werden. Dahinter steckt ziemlich viel Köpfchen, doch mit der Zeit wird immer deutlicher, dass sich der Kopf der Entführerbande gerne ein paar Freiheiten zu viel herausnimmt und erst da beginnt der Roman wirklich spannend zu werden. Es gibt einige Wendungen die ich so nicht erwartet hätte, andere hingegen entwickeln sich ganz wie vermutet. Es gibt immer wieder gut platzierte Szenenwechsel zwischen den einzelnen Schauplätzen, wodurch der Leser einen guten Gesamtüberblick erhält.

Für die Charaktere hat sich der Autor viel Zeit genommen. Sie sind alle detailliert beschrieben und man kann sich mit fast allen irgendwie identifizieren und ihre Handlungen nachvollziehen. Mit der Zeit werden auch Ab- und Hintergründe ersichtlich, die für noch mehr Kick sorgen. Einzig die 5-jährige Abby erschien mir manchmal ein bisschen zu reif für ihr Alter, aber gut, dies war nicht wirklich störend.

Je näher das Ende kommt, desto mehr überschlägt sich alles und desto unrealistischer wird es. Deshalb ist das Ende eher ein Minuspunkt, da es zusätzlich noch viele Fragen offen lässt und die Nebenhandlungsstränge nicht beendet werden.

Fazit:
Ein spannender Roman, der auf einem faszinierenden Grundkonzept aufgebaut ist. Die Handlung ist soweit stimmig, wendungsreich und für den Leser ansprechend und fesselnd. Nur das Ende stellt nicht vollkommen zufrieden, da es ziemlich übertrieben wirkt und ein paar Fragen zu viel offen bleiben. Jedoch bietet der Roman einige unterhaltsame Lesestunden, weshalb ich noch knappe 4 Sterne und eine Leseempfehlung vergebe.