Spannend und voller Überraschungen
Bewertet mit 4 Sternen
Inhalt:
22. Dezember 1980. Im französischen Jura stürzt ein Flugzeug ab. Alle Insassen kommen in den Flammen um. Lediglich ein drei Monate altes Baby überlebt. Doch wer ist dieses Baby? Laut Passagierliste befanden sich sowohl Lyse-Rose Carville als auch Emilie Vitral im Flugzeug, beide etwa gleich alt. Da die Identität nicht nachgewiesen werden kann, streiten sich die Familien vor Gericht um das Sorgerecht. Im Anschluss wird ein Privatdetektiv beauftragt, die Wahrheit herauszufinden. Nach 18 Jahren soll ihm dies endlich gelingen, doch um welchen Preis!
Meine Meinung:
Von der ersten Seite an konnte mich Michel Bussi mit seinem Spannungsroman fesseln. Die Protagonisten kamen mir schnell nahe und ich ließ mich vollkommen in die Geschichte hineinziehen. Geschickt schwenkt der Autor zwischen dem Geschehen zwischen 1980 und 1998 in Form eines Ermittlungsberichts des Detektivs und zwei Tagen im Oktober 1998 hin und her. In diesen zwei Tagen erkennt der Detektiv endlich die Wahrheit und die Ereignisse überschlagen sich förmlich bis es am Ende zu einem gewaltigen Showdown kommt.
Kaum meinte ich zu wissen, wer Lylie, wie das Mädchen zuweilen genannt wird, nun wirklich ist, verunsicherte Bussi mich mit kryptischen Andeutungen schnell wieder. Auch die beteiligten Personen verhielten sich keineswegs vorhersehbar. So wurde ich wirklich oft überrascht.
Bussis Schreibstil lässt sich gut lesen, er ist flüssig und wirkt sehr lebendig. Das Tempo der Erzählung ist recht hoch.
Dieser Roman ist ein gelungener Genremix von Familiendrama, Krimi und Liebesgeschichte, und das alles sehr tragisch dargestellt. Ein wirklich lesenswerter Roman!
Ich habe nur einen Kritikpunkt: Immer wieder wird auf die blauen Augen des Babys abgezielt, wie sie nur bei der einen Familie vorkommen. Dabei wird nicht berücksichtigt, dass praktisch alle hellhäutigen Babys blaue Augen haben und braune sich erst im Lauf der Zeit entwickeln.